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#59 Grottai der gierige Ritter (24. Rova bis 15. Lamashan 4713 AZ)

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Jakob

Jakob

Eine Erzählung von Faquarl

1. Qehnumre
Er liegt mir zu Füßen, ich blicke auf ihn hinab. Seine Augen stehen offen und seine Züge sind entspannt. Wäre da nicht der tiefe Schnitt von Eskels Klinge, welcher den Kopf in eigentümlichen Winkel abstehen ließe, so wäre es ein friedlicher Anblick. Das dunkle Blut verteilt sich rasch auf dem Boden. Was nicht von seinem Gewand aufgesogen wird, fließt wie tausend kleine Bäche durch die Rillen des Gesteins. Mit meinem Stab drehe ich Zhais leblosen Körper um. Ihre Mundwinkel sind zu einem Lächeln verzogen – meinem Lächeln im Moment des Triumphes über Grigori. Sie wies meiner Seele den Weg zurück. Dieses Gesicht war es, was ich zuerst erblickte als ich unter Höllenqualen zurückkam. Nun ist es als blicke ich in einen verzerrten Spiegel. Ich sehe mein Gesicht in ihrem. Ein kurzer, kalter Schauer überkommt mich. Dort liegen die Liebenden im Tod vereint. Teilnahmslos beobachte ich, wie Eskel ihnen ihr Hab und Gut abnimmt. Moraven inspiziert interessiert Grigoris Kupferstirnreif. Ein gelber Edelstein ist in diesen eingelassen, der einem dritten Auge gleicht. Als die beiden Toten ihrer Reichtümer beraubt sind, gebe ich mit einer Armbewegung zu verstehen, dass meine Gefährten zurücktreten sollen. „Eure Geschichte, sie endet nun hier“, murmle ich leise. Ein Strahl schießt aus meinem Finger und taucht die Kapelle in grünes Licht. Als er auf die Körper von Grigori und Zhai trifft lösen diese sich binnen Sekunden auf. Zurück bleibt nur ein dunkler Schatten, der sich kaum von der fahlen Umgebung abhebt.

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Grigori hat uns dieses eine Mal nicht an der Nase herumgeführt. Die Pnakotischen Manuskripte befindet sich tatsächlich im hinteren Teil der Kapelle, einer großen, kreisrunden Halle mit Kuppeldach. Das Artefakt schwebt inmitten eines kugelförmigen Stahlkäfigs. Dieser wiederum ist aufgehängt an achtzehn massiven Ketten, welche strahlenförmig zu allen Seiten weglaufen und ihn in einigen Metern Höhe über dem Boden fixieren. Ich muss den Impuls unterdrücken meinen Arkanen Blick durch den Raum schweifen zu lassen, um die magischen Auren zu identifizieren. Das Artefakt unterbindet jegliche Magie, welche gegen es gerichtet ist und beschädigt den Geist eines Jeden, der es wagt diesen Versuch zu unternehmen. Moraven inspiziert die Manuskripte aus der Ferne. „Dies ist es also, das sagenumwobene Buch, von dem Ihr spracht?“ Tatsächlich hat Moraven sie nie zu Gesicht bekommen und scheint meine Faszination und Ehrfurcht vor dem Folianten nicht zu teilen. „Gebt mir die vier Stücke Elfenbein und den Weihrauch, dann werde ich ihm seine Geheimnisse entlocken.“ Ich muss unwillkürlich Lachen und schüttle nur mit dem Kopf. „Ich bin daran gescheitert, Erwil gelang es nicht und auch Grigori wurde der Magie des Buches überwältigt.“ Doch der Fürst besteht darauf es versuchen zu wollen. Ich lasse ihn gewähren. Soll er es am eigenen Leib erfahren. Danach wird er verstehen. Ich überreiche ihm die vier Figuren, schärfe ihm jedoch mit Nachdruck ein das Buch und die Stahlgitter des Käfigs nicht zu berühren. Grunda zahlte damals einen hohen Preis für meine Torheit.

#59 Grottai der gierige Ritter (24. Rova bis 15. Lamashan 4713 AZ) Pnakot10

Viele Minuten vergehen. Ich kenne den Zauber nur zu gut, doch klingt er fremd aus dem Munde des Fürsten. Ein melodischer Singsang und flüssige, fast tänzerische Armbewegungen kanalisieren den Strom der Energie. Schließlich scheint er etwas vor seinem inneren Auge wahrzunehmen. Sein Gesang stockt, die Gesten werden jäh unterbrochen und er reißt die zuvor geschlossenen Augen auf. Für einen Moment meine ich, dass er dem Artefakt standhält. Dann jedoch beginnen seine Mundwinkel zu zucken. Er krümmt sich, reißt die Hände vors Gesicht und geht mit einem erstickten Stöhnen zu Boden. Keuchend drückt Moraven die Handballen in seine Augenhöhlen, als wolle er die Bilder vertreiben. Gwin eilt herbei, um dem Fürsten zu helfen, doch die Magie ist bereits versiegt. Kevil und Alexander beobachten das Schauspiel mit Schrecken, während Eskel den Fürsten aus der Ferne mustert. Moraven braucht einige Zeit, um sich zu sammeln, bevor die Fragen der Umstehenden zu ihm durchdringen. „Ich sah schattenartige, schnell aufblitzende Bilder und undefinierbare Umrisse. Sie englitten mir immer und immer wieder.“ Der Fürst wirkt verwirrt, klagt über Kopfschmerzen und braucht Ruhe. Manche Erfahrungen muss man selbst machen.

Während Gwin die Kapelle durchstreift und immer wieder allerlei verstreute Reichtümer findet, kümmert sich Kevil um Qehnumre. Gemeinsam schleifen sie den bewusstlosen Ostiarius unsanft die Treppe hinauf in die Halle. Unterdessen studiere ich die Aufzeichnungen, welche Grigori uns hinterließ. Die Worte drängen sich dicht an dicht auf seitenweise Pergament. Seine filigrane Handschrift ist mir vertraut, doch der Text ist auf infernal verfasst. Fundamentale Bedeutungsunterschiede verbergen sich hinter winzigen Details und die Gedankengänge Grigoris häufig verschlungene Pfade, welche scheinbar kein Ziel verfolgen. Es kostet mich viel Mühe und Konzentration herauszufinden, was er über den Folianten in Erfahrung hat bringen können. Grigori führt eine Vielzahl von Zaubern auf, von denen einige meine Fähigkeiten übersteigen. Mit diesem ist es ihm gelungen das Artefakt in Schach zu halten und es an diesen Ort zu entführen. Mächtige Bannmagie, wahrlich nicht mein Spezialgebiet der arkanen Künste, scheint notwendig gewesen zu sein. Ein Zauber dient dem Schutze des eigenen Geistes, um eine Übernahme durch die Manuskripte zu verhindern. So geschehen, als ich das Buch damals mit bloßen Händen berührte. Es nutzte mich als Werkzeug, um die schreckliche Kreatur aus der Leere zu beschwören. Weitere Bannmagie soll derartige Beschwörungen blockieren, sollte der Foliant diesen Schutz umgehen können. Wieder andere Zauber verbannen die beschworenen Kreaturen, falls diese ersten beiden Schutzzauber versagen. Schutzkreise gegen das Böse und das Chaos sowie weitere Bannzauber sollen die geistesbeeinflussenden Angriffe des Artefaktes unterbinden. Ein ganzes Arsenal von Zaubern, welche mir zum Großteil unbekannt sind, war also nötig, um die Pnakotischen Manuskripte an diesen Ort zu bringen. Ich bezweifle sogar, dass die Schriftrolle, welche Grigori uns hinterließ, allein im Stande wäre den Folianten sicher an seinen angestammten Platz zurück zu befördern.

Noch während ich hin und her überlege wo wir all die benötigten Zauber auftreiben könnten, scheint Moraven bereits eine Lösung gefunden zu haben. Freudig unterrichtet er mich über eine Abmachung, die er mit Qehnumre geschlossen habe. Der Gestrandete, welchen wir erst gestern nach unserer Ankunft in der Schattenebene aus seinen Ketten befreit hatten, sei nach eigenen Angaben ein ausgezeichneter Schmuggler. „Ich habe ihn gebeten die notwendigen Schriftrollen in Schattenabsalom zu besorgen und er hat zugesagt“, berichtet der Fürst. Ein guter Einfall, dies scheint der schnellste und unkomplizierteste Weg zu sein, an die benötigten Schriftrollen zu gelangen. „Was hast du ihm dafür geboten?“, will ich wissen. „Zehntausend Goldmünzen Aufwandsentschädigung und eine Reise nach Dis, wenn er dies wünscht.“ „Wenn er dies wünscht?“ Mir gefällt dieser Zusatz ganz und gar nicht, brauchen wir doch die Teleportationsscheibe, um zurück in die Zitadelle zu gelangen. „Qehnumre ist ein Schmuggler“, fügt Moraven erklärend hinzu, „ab und an braucht er jemanden, der ihn von der Schattenebene nach Dis bringt. Ich habe angeboten ihm auf regelmäßiger Basis diesen Dienst zu erweisen, nun da wir die Möglichkeit dazu haben.“ Fassungslos schüttle ich kaum merklich den Kopf. Nun schaltet sich auch Kevil ein. „Ich habe ihm noch gesagt, dass das keine gute Idee ist. Aber er hat einfach eingeschlagen.“ Verachtung liegt in meiner Stimme, als ich Moraven mit der bitteren Wahrheit konfrontiere. „Dies ist nicht nur der schlechteste Handel, den ich mir hätte vorstellen können. Er entbehrt auch jeder Vernunft. Ihr seid nicht im Stande ihn einzulösen.“ Empört entgegnet Moraven, dass er sehr wohl die Teleportation zustande bringen würde, doch ich schüttle noch immer mit dem Kopf. „Was würdet Ihr unternehmen, wenn einige äußerst mächtige Gestalten plötzlich in Eurem Tempel aufkreuzen würden, in der Hand ein Werkzeug, welches es ihnen jederzeit ermöglicht diesen Ort, euer Heim, aufzusuchen?“ So langsam beginnt Moraven sich seines Trugschlusses gewahr zu werden und nach wenigen Sekunden der Stille füge ich hinzu. „Nein, fragt lieber: Was würde ich tun? Ich sage Euch, was ich tun würde. Ich würde Magni bitten mit seinem Hammer so lange den Schrein zu traktieren, dass von ihm nichts als Staub übrigbliebe, damit diese gewitzten Gesellen nur noch ein einziges Mal von dieser Möglichkeit Gebrauch machen könnten. Und dann würde ich den Ort ihrer Ankunft mit einer Teleportationsfalle oder ähnlichem versehen. Ich würde dafür sorgen, dass sie, sollten sie es noch einmal wagen in das Herz meines heiligen Tempels vorzudringen, eine schreckliche Überraschung erwartet. Nein Moraven, ihr werdet euer Wort nicht einhalten können.“

Zwar muss Moraven einsehen, dass er seinen Teil der Abmachung nicht wird halten können, jedoch macht Qehnumre sich nichts ahnend nach einer ausgiebigen Rast gemeinsam mit Kevil und Gwin auf den Weg nach Schattenabsalom. Moraven, Eskel, Alexander und ich bleiben zurück und harren die nächsten Tage an diesem zwielichtigen Ort aus. Bei unseren Streifzügen durch die verlassenen Hallen entdecken wir einige Schreine, deren Insignien so ausgewaschen und verblasst sind, dass wir bei einigen nicht mehr feststellen können, welchen Göttern sie einst gewidmet waren. Es scheint als sei dieses Gebäude schon seit Jahrhunderten nicht mehr betreten worden. Ab und an nähern sich Schattenriesen der Kapelle, doch keiner macht Anstalten sie zu betreten. Grigori, Zhai und Fa’ghaht haben diesen Ort wohl nicht ohne Grund als Rückzugsort auserkoren. Die missglückte Vereinbarung wird in unseren spärlich stattfindenden Gesprächen ausgeklammert, bis Moraven nach einigen Tagen schließlich das Eis bricht. „Ich sehe ein, dass ich mein Wort nicht werde halten können.“ Niemand widerspricht dieser schlichten Feststellung. „Also werde ich den Handel ein wenig abändern müssen.“ „Warum sollte der Schmuggler sich darauf einlassen?“, entgegnet Eskel trocken. „Er sucht nicht nach Gold, sondern nach einem Weg sein Gold zu mehren.“ Moraven scheint mit diesem Einwand gerechnet zu haben, denn ohne darauf einzugehen fährt er fort. „Ich werde Qehnumres Erinnerung an unsere Abmachung ein wenig den Umständen anpassen. Danach wird er nicht mehr wissen, wie unsere ursprüngliche Vereinbarung lautete. Er bekommt sein Geld und wird froh darüber sein. Ich nehme ihm die Hoffnung auf etwas, was er nie wird haben können. Am Ende verliert er dadurch nichts außer den Ärger betrogen worden zu sein.“ Eskel und Alexander sind höchst irritiert über diese Auslegung des Fürsten und auch mir gelingt es nicht meine Verwunderung über diesen Geisteswandel zu verbergen. Alexander versucht an seine Ehre zu appellieren. „Euer Wort als Fürst…“ „Habe ich bereits gebrochen, als ich es gab“, unterbricht Moraven. „Ich versuche ungeschehen zu machen, was nicht hätte geschehen dürfen.“ Eskel scheint diese Erklärung zu genügen und auch ich versuche ihm dies nicht auszureden. Ich erkundige mich lediglich über einige Feinheiten der Magie, welche die Manipulation an den Erinnerungen des Schmugglers vornehmen soll.

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Als Kevil, Gwin und Qehnumre nach über zehn langen Tagen zurückkehren, unterrichtet Moraven die beiden in aller Kürze von seinem Vorhaben. Sie sind einigermaßen entsetzt von diesem hinterhältigen Zug des Fürsten. Die Begleiter des Gestrandeten scheinen diesem nicht überdrüssig geworden sein, sondern in ihm einen loyalen Weggefährten gefunden zu haben. Kevil versucht Moraven umzustimmen, indem er betont wie vorteilhaft ein Schmuggler als Kontaktperson in Schattenabsalom sein könnte, doch der Entschluss des Fürsten ist gefasst. Entschieden gibt Gwin auch diesmal zu verstehen, dass sie an einer solchen Tat nicht mitwirken werde und verschwindet vor unseren Augen in der Dunkelheit. Moraven hat keine Zeit sie umzustimmen, Qehnumre darf keinen Verdacht schöpfen. Eskel nimmt die georderte Ware, über ein Dutzend arkaner und göttlicher Schriftrollen, entgegen und übergibt im Gegenzug eine nicht unbeträchtliche Summe an Gold, inklusive der versprochenen Entlohnung. Kaum hat die Übergabe stattgefunden, wirkt Moraven den besagten Zauber. Qehnumres rechtes Augenlied zuckt kurz, sein Kiefer verspannt sich, doch er schüttelt den Zauber ab. Ich hätte es wissen müssen! Ich beginne einen Zauber zu wirken, um den gescheiterten Versuch Moravens zu korrigieren, doch der Schmuggler reagiert schneller. Mit einem Schattenschritt bringt er sich in Sicherheit. Wir versuchen gar nicht erst ihn aufzufinden. In diesem Terrain wäre dies ein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen. Ich bin verärgert über die Gedankenlosigkeit, mit welcher Moraven Versprechungen macht, Gwin verleiht ihrer Verachtung Ausdruck eine ehrliche Kreatur derart manipulieren zu wollen und Kevil ist fassungslos Angesichts der Unfähigkeit des Fürstens seine heimtückischen Pläne in die Tat umzusetzen.

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2. Die Bergung der Pnakotischen Manuskripte
Unzählige Stunden habe ich Grigoris Konstruktion studiert. Nun ruhen alle Erwartungen auf meinen Schultern. Meine Gefährten erwarten meine Anweisungen. Wie umgehen wir die Schutzzauber Grigoris, welche das Buch an Ort und Stelle halten und schützen uns zugleich vor den unberechenbaren Fähigkeiten des Folianten? Bevor ich mit Kevil und Moraven die Halle betrete, belege ich jeden mit einem Zauber, welcher unseren Geist von den Angriffen des Artefaktes abschirmen soll. Ich bin dennoch angespannt. Die Kräfte der Pnakotischen Manuskripte sind unberechenbar. Artefakte können meist von schwächeren Zaubern nicht betroffen werden und gewöhnliche Magie vermag keinen ausreichenden Schutz vor ihren Effekten zu bieten. Ich entferne den ersten Schutzzauber, damit wir unbeschadet eintreten können. Dies verringert jedoch unseren Schutz vor den Beschwörungen des Folianten. Ich deute auf eine der vielen Ketten. „Jede von ihnen ist mit einem Dimensionsanker versehen. Wir müssen somit entweder die Ketten vom Käfig abtrennen oder wir entfernen jeden Anker und lösen die Ketten aus Wänden, Boden und Decke.“ Doch anstatt einen Vorschlag für unser weiteres Vorgehen zu unterbreiten, schaut Kevil mich erwartungsvoll an. Er hat wohl einen bis ins Detail ausgearbeiteten Plan erwartet. Also fahre ich mit meinen Gedanken fort. „Wir sollten den Käfig bis zum Schluss so wenig wie möglich bewegen, wer weiß was dann geschieht. Die Ketten zu zerschlagen halte ich für riskant.“ Moraven nickt zustimmend. „Ich könnte die Verankerungen der Ketten lösen.“ Mit einem Zauber, welcher es ihm ermöglicht flink die Wände und Decke zu erklimmen, macht er sich an die Arbeit. Der Pfeiler der Felsen lässt das Gestein schmelzen und so wird eine Kette nach der anderen freigegeben. Kevil und ich bannen unterdessen die Dimensionsanker. Der Hexenmeister stellt sein Können unter Beweis, fast jeder seiner Zauber bricht die Magie Grigoris. Schließlich halten nur noch drei Ketten den Käfig, in dessen Mitte die Pnakotischen Manuskripte schweben. Alle anderen hängen schlaff zu Boden. Ein unheimliches Bild, denn so gleicht der Käfig einem kytonischen Betrachter mit Ketten anstelle von Tentakeln.

Nun geht es darum die letzten Ketten zu lösen, was die Manuskripte unweigerlich bewegen wird. Um den Käfig nicht mit bloßen Händen berühren zu müssen, versuche ich ihn mit einem Telekinese-Zauber an Ort und Stelle zu halten. Ich hole tief Luft und richte die Magie auf den Käfig. Sofort spüre ich den Widerstand, den Versuch des Artefakts meinen Geist zu attackieren, um den Zauber zu stören, aber ich halte Stand. Doch als Moraven eine weitere Kette aus der Wand löst, ruckt der kreisrunde Stahlkäfig ein wenig. Eine kräftige Schockwelle, ausgehend vom Folianten, geht durch den Raum und lässt uns die Haare zu Berge stehen. Moraven hält erschrocken inne. Ich bemerke, wie der Käfig sich meinem Zauber zu widersetzen beginnt. Weitere leichte Impulse gehen durch den Raum und versetzen den Käfig in eine Schwingung, welche sich stetig verstärkt. „Beeile dich!“, rufe ich Moraven zu. Der Barde löst geschwind eine weitere Kette, wieder geht ein kräftiger Ruck durch den Raum und mittlerweile kann ich den Käfig kaum noch kontrollieren. Als der Fürst die letzte Verankerung löst, lasse ich den vibrierenden Käfig absinken. Auf einen Wink hin hasten Eskel und Alexander herbei und wir bilden einen Kreis um den Folianten. Während ich versuche den vor uns schwebenden Käfig zu bändigen wirkt Moraven den Zauber, der uns zurück auf die Materielle Ebene bringen soll. Er streckt seine Hand nach den Gitterstäben aus und augenblicklich beginnt sich alles um uns herum zu drehen. Mir wird flau, mein Sichtfeld verschwimmt und ich werde in den Strudel gezogen.

Im nächsten Moment werden wir von Raum und Zeit ausgespuckt. Meine Knie vermögen mein Gewicht nicht zu halten und ich falle rücklings in eine warme, weiche Masse. Grelles Licht blendet mich und schützend halte ich meine Hände vor die Augen. Ich taste zu allen Seiten. Sand gleitet mir durch die Finger. Ich rolle mich auf alle Viere, doch bevor ich aus eigener Kraft aufstehen kann, packt mich eine kräftige Hand bei der Schulter und zieht mich auf die Beine. Eskel deutet auf den Käfig, der in unserer Mitte im Sand liegt. „Unternimm etwas!“ Das Pulsieren ist ungleich stärker geworden und die Stahlgitter beginnen sich nach innen zu biegen. Die Schutzkreise, welche auf den Stäben eingraviert waren, sind gebrochen. Hastig formen wir erneut einen Kreis um den Käfig, der sich immer weiter um das Buch zusammenzieht, als wolle er es verschlingen. Ich konzentriere mich, sehe das feuchte Gewölbe, den toten Baum, den schwarzen See vor meinem inneren Auge und kanalisiere die Energie. Beherzt greife ich nach den sich windenden Stäben und werde von einer unbeschreiblichen Kraft übermannt. Doch anstatt meine Finger zurückzuziehen, umklammere den Stahl noch fester. Der Angriff des Folianten ist unerbittlich, wie ein Stachel bohrt sich sein Geist in den meinen. Moravens Lied verklingt in weiter Ferne, ich höre nur noch ein Rauschen, stoße einen erstickten Schrei aus und Dunkelheit umgibt uns erneut.

Wir befinden uns in der mir vertrauten Höhle unter der Kerzeninsel. Der pechschwarze Baum steht wie ein versteinerter Wächter mit seinen klauenartigen Ästen in der Mitte des Gewölbes. Der Teich ist spiegelglatt, ringsherum die Knochensplitter der untoten Kreaturen, welche einst aus ihm gekrochen kamen. Einige Teile des Gewölbes sind eingestürzt, große Felsbrocken liegen verstreut umher, aber der Altar auf der kleinen Anhöhe ist unbeschädigt. Der Ebenenwechsel und die Teleportation verstärken ganz offensichtlich das Pulsieren des Folianten und wo eben noch Gitterstäbe waren, ist nun eine wabernde Stahlmasse, welche das Buch einzuschließen droht. Einige Augenblicke sehe ich nur fassungslos zu. Was bezweckt das Artefakt damit? Hastig errichte ich erst einen, dann noch einen zweiten nach innen gerichteten Schutzkreis und bringe das Metall dadurch zum Stillstand. Doch zu spät, der Foliant ist fast vollständig vom Stahl ummantelt. Kurz entschlossen trete ich zurück und richte meinen Finger auf das Artefakt. Ein grüner Strahl trifft den Stahlmantel und frisst ein immer größer werdendes Loch hinein. Ich höre die erschrockenen Ausrufe der anderen. Ohne mich umzudrehen entgegne ich ruhig. „Gewöhnliche Magie vermag ihnen keinen Schaden zuzufügen.“ Binnen weniger Sekunden ist der Stahl verschwunden und die Pnakotischen Manuskripte liegen unbeschadet da.

Ruhe kehrt ein, nur das leise Platschen von Steinen ist zu hören, die Eskel über den See springen lässt. Schließlich stellt Gwin die alles entscheidende Frage. „Was nun? Wie hilft uns dieses Buch im Kampf gegen Vordakai?“ Wieder spüre ich die erwartungsvollen Blicke in meinem Rücken. Ich weiß es nicht. Alles was ich weiß ist, dass dieser Foliant unglaublich mächtig ist. Die Symbolik auf seinem Einband weist unübersehbare Parallelen zum Wappen der Rogarvia auf und ich vermute eine Verbindung, doch in den Bibliotheken Brevoys und fand ich keinerlei Hinweise. Die Stille zieht sich endlos in die Länge. Moraven räuspert sich. „Nun. Ähm. Ich bin mir sicher, dass dieses …“, er sucht händeringend nach einem passenden Wort, „Dieses Buch uns helfen wird, wenn wir erst einmal herausgefunden haben, was es damit auf sich hat.“ Doch mit dieser Antwort scheint niemand zufrieden und es entbrennt eine Diskussion, welche sich schon bald nicht mehr um die Pnakotischen Manuskripte, sondern um den Sinn und Unsinn unserer ganzen Expedition dreht, welche uns durch den Avernus und den Zeitwurm nach Dis bis in die Schattenebene geführt hat. Währenddessen wirke ich einen Schutzzauber um den Folianten und krame die vier Elfenbeinfiguren und einen Beutel Weihrauch hervor. Dann beginne ich mit dem Zauber, welchen Moraven bereits vor wenigen Tagen versuchte und an welchem bereits Erwil Pendrot scheiterte. Doch nun bin ich besser gewappnet, als die beiden es waren. Wann, wenn nicht jetzt?

Das Ritual vollziehend schreite ich bedächtig um den Folianten herum, meinen Blick fest auf den Einband gerichtet. Das Symbol aus schwarzen, schattenartigen Tentakeln verschwimmt vor meinem Auge und auch die streitenden Stimmen im Hintergrund vermengen sich allmählich zu einem monotonen Rauschen. Schließlich entkopple ich meine Sinne vom Hier und Jetzt und spüre die magische Energie durch mich hindurchfließen. Körper und Geist sind in einem tranceartigen Zustand. Ich spüre meine Extremitäten nicht mehr, nicht das Gewicht, was auf meinen Beinen lastet. Obwohl ich die Augen geöffnet habe, sehe ich Bilder, die nicht von diesem Ort oder aus dieser Zeit stammen. Umrisse in der Dunkelheit, zwielichtige Schatten. Ein schwaches Licht bahnt sich seinen Weg und die Schatten fliehen. Der Nebel löst sich allmählich auf und gibt den Blick frei auf die Pnakotischen Manuskripte. Jedes Detail ist zu erkennen. Die feinen Linien des Wappens sowie das weiß und grün des Einbands. Die Spuren, welche viele Jahrtausende hinterließen, sind verschwunden. Ein Foliant aus einer anderen Zeit. Allmählich, ganz langsam, hebt sich der Buchdeckel. Es knatscht und quietscht, wie ein uraltes, schweres Eisentor. Schatten huschen zwischen den Seiten umher. Und dann, endlich, offenbart der Foliant sein Inneres. Aufwändig verschlungene Schriftzeichen bewegen sich über das Pergament. Skurrile Skizzen springen von Seite zu Seite und formen einen Strudel aus schnell wechselnden Szenen. Die ersten Menschen, deren Ursprung in einer anderen, weit entfernten Welt liegt, gehen einen grausamen Bund mit gottähnlichen Wesen ein. Dieser Bund befähigt sie ihre bedrohte Heimat zu verlassen. Sie werden von den Pnakotischen Manuskripte nach Golarion geholt. Doch auch dort sind sie nicht sicher. Zyklopen besiegen sie und rotten die ersten Menschen auf Golarion aus. Der Strudel wird immer schneller, die Skizzen verschwimmen und werden in den zuschnappenden Folianten hineingezogen.

Ich spüre wie der magische Strom abrupt abreißt und stolpere einige Schritte rückwärts. Atemlos sauge die faulig feuchte Höhlenluft ein. Mir ist schwindelig, alles um mich herum dreht sich. Zitternd klammere ich mich an den starken Arm, der mich stützt. Überrascht stelle ich fest, dass es nicht Eskels, sondern Alexanders Arm ist, an welchem ich mich festhalte. Immer wieder sehe ich die absonderliche Abfolge von Bildern an meinem geistigen Auge vorüberziehen. Viele Minuten, womöglich sogar Stunden vergehen. An den toten Baum gelehnt sitze ich da, starre in den tiefschwarzen See und versuche mir einen Reim auf das zu machen, was ich sah. Ich hatte erwartet zu erfahren ob Tessarael die Erschafferin dieses Artefakts ist und wie es in Zusammenhang steht mit dem Ursprung der Rogarvia. Doch weder Tessarael noch die Rogarvias waren Teil dessen, was ich sah. Stattdessen erfahre ich etwas über die ersten Menschen und ihr Schicksal auf Golarion. Ich werde einfach nicht schlau aus diesem Buch!

Noch schützt mich der Zauber, welchen ich nicht zu wirken im Stande bin. Wann werde ich das nächste Mal die Möglichkeit dazu haben, wenn ich sie jetzt verstreichen lasse? Ich fasse Mut, bitte Moraven und Kevil die nötigen Sicherheitsvorkehrungen zu ergreifen und wende mich erneut dem Folianten zu. Die ersten Schritte sind ein wenig unsicher, doch ich zwinge mich zu der direkten Konfrontation mit den Manuskripten. Verschlossen liegen sie vor mir. Ich werde sie öffnen, einen Blick hineinwerfen müssen, um ihre Geheimnisse zu ergründen. In einem kühnen Moment fasse ich Mut und lege meine Hand auf den Einband. Ich höre noch, wie Kevil hinter mir geräuschvoll die Luft durch die Zähne zieht, dann werden meine Sinne von dem Artefakt betäubt. Das Artefakt hämmert auf meinen Geist ein, doch diesmal ziehe ich meinen Arm nicht zurück. Ich halte dem Angriff stand bis er schließlich abebbt und der Schwindel nachlässt. Als ich den Buchdeckel mit schwitzigen Fingern öffne, rast mein Herz und lässt die Narbe auf meiner Brust schmerzen. Das erste Mal blicke ich ins Innere der Manuskripte. Auf dem alten Pergament sind Schriftzeichen und Skizzen zu sehen, welche denen meiner Vision gleichen. Manche sind entstellt humanoid, andere hingegen erinnern an Aberrationen, viele haben tentakelartige Fortsätze oder knochige Klauen, einige haben Mäuler mit messerscharfen Zähnen und gähnender Leere dahinter, doch allesamt sind es grausige Wesen, Ausgeburten des Wahnsinns. Etliche der Kreaturen führen Beschwörungsrituale durch, doch viel mehr kann ich den Zeichnungen nicht entnehmen. Also konzentriere ich mich auf die Schriftzeichen. Sie kommen mir seltsam bekannt vor, obwohl ich mir sicher bin etwas Derartiges noch nie zuvor gesehen zu haben. Als ich sie länger anschaue wird mir gewahr, dass dieser Effekt den Schriftzeichen innewohnt. Jeden Betrachter überkäme dieses Gefühl, selbst einen Analphabeten, welcher noch nie ein Buch in Händen gehalten hat. Doch die Bedeutung der verschlungenen Schriftzeichen bleibt mir verborgen. Ich kann ihnen keinerlei Sinn entnehmen, obwohl meine Zauber mir dies ermöglichen sollten. Für gewöhnlich befähigen sie mich jegliche Schrift aller erdenklichen Sprachen zu entziffern. Hierbei, da bin ich mir sicher, handelt es sich um R’lyehian, eine Sprache, welche ich noch niemanden habe sprechen hören – außer mich selbst. Leise stoße ich einen elfischen Fluch aus. Die Magie ist zu schwach, sie hat keine Wirkung auf das Artefakt. Obwohl ich es besser weiß, versuche ich noch einige weitere Zauber, jedoch ohne Erfolg. Nachdem ich mir die Augensalbe aufgetragen habe, sehe ich zwar einige Schatten zwischen den Seiten umher huschen, doch die Bedeutung der Symbolik bleibt weiterhin rätselhaft. Eine tollkühne Idee schießt mir in den Kopf. Ich könnte mit den Pnakotischen Manuskripten auf telepathischem Wege Kontakt aufnehmen. Das würde mir zwar nicht die Bedeutung dessen offenbaren, was auf seinen jahrtausendealten Seiten geschrieben steht, aber ich könnte mit dem Artefakt selbst kommunizieren. Und es mit mir. Erschrocken verwerfe ich den Einfall wieder. Vor eben diesem Kontakt mit dem Folianten versuche ich mich durch aufwändig Schutzzauber abzuschirmen. Er würde von mir Besitz ergreifen, mich als Werkzeug verwenden oder schlimmer noch, mich in den Wahnsinn treiben. Ich starre noch einige weitere lange Minuten auf die Seiten, ehe ich das Buch zähneknirschend zuklappe.

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3. Der gierige Ritter
Zurück in Narlgaard werden wir freudig empfangen. Weil wir viele Wochen im Zeitwurm festsaßen, sind fast drei Monate seit unsrer Abreise vergangen. Zwar war es uns möglich, mittels Magie kurze Nachrichten zu übermitteln, sodass Rivien nicht monatelang im Ungewissen ob unseres Schicksals war, jedoch musste das Fürstentum auf den Fürsten und einen Großteil des Hohen Rates verzichten. Mina drückt mich mit einem erleichterten Lächeln fest an ihre Brust. Sie und Tessarael sind wohlauf. Sofort nach unserer Rückkehr weist sie einige Bedienstete an die Kunde in der Stadt und ganz Rivien zu verbreiten und jene einzuberufen, welche in den vergangenen Wochen die vakanten Posten des Hohen Rates bekleideten. Stolz stelle ich fest, dass sie sich verändert hat. Bestimmt und charmant zugleich erteilt sie Anweisungen und scheint die Situation vollkommen unter Kontrolle zu haben. Sie hat in Abwesenheit Moravens seine Position eingenommen und ihre Autorität scheint trotz der wenigen Wochen von niemandem angezweifelt zu werden. Fürstin Mina Lodowka von Riva. Des Weiteren in den Hohen Rat einberufen wurden Elgin Baelor, Joakim Otacon, Felicia Ianucchi und Olga Sobotka. Dem Anschein nach haben sie und die anderen noch anwesenden Mitglieder des Hohen Rates das Fürstentum im vergangenen Sommer erfolgreich verwaltet. Der Hafen, das Geschenk der Lodowkas zur Vereinigung unserer Häuser vor einem Jahr, wurde feierlich eingeweiht. Magni teilt uns mit, dass es immer wieder zu kleineren Protesten im Volk gekommen sei. Einige Bürger verlangen, der Hohe Rat möge Rechenschafft über seine Taten ablegen. „Die häufige Abwesenheit einiger Rivas und ihre Verwicklungen in gefährliche Unternehmungen bereiten einigen Bürgern Sorge. Darüber hinaus finden die Geschichten von der Schlacht um Klingenbach nicht nur Bewunderer. Manche nehmen Anstoß an der brutalen Ermordung des orlowskischen Heeres.“ Geschwätz des einfachen Volkes. Hätten ihre Töchter und Söhne oder gar sie selbst hinter den Mauern Klingenbachs gestanden und auf den Tod gewartet, so würden sie ihre Retter als Helden verehren und nicht so daherreden. Während Kevil zu einem Protest angesichts dieser Wortwahl ansetzt, übergehe ich die Bemerkung und frage Mina nach relevanten Neuigkeiten „Vordakai hat eine Armee von Untoten mobilisiert. Sie ziehen nach Norden. Schätzungen aus vertrauenswürdigen Quellen sprechen von etwa viertausend Kreaturen. Er uns und allen andern Häusern Brevoys dieselbe Mitteilung zukommen lassen. Vordakai garantiert keine Stadt der Lebenden anzugreifen und rät dazu, sich ihm nicht in den Weg zu stellen. Die verschiedenen Oberhäupter sind unentschieden, wie man damit umgehen soll. Manche vertrauen auf sein Wort, nur wenige sind bereit oder dazu im Stande zu helfen. Das Heer Vordakais zieht inmitten durch den Gronziwald und angrenzende Ländereien der Medwjed. Es ist unwahrscheinlich, dass Unterstützung rechtzeitig eintreffen wird. Die Medwjed ziehen sich daher hinter ihre Befestigungsanlangen zurück. Die Orlowski riskieren keine Truppen für etwas anderes als den Krieg gegen das Haus meiner Familie. Wir, die Lodowka, haben keine Truppen mehr, die wir zur Verfügung stellen könnten. Die Lebeda versuchen alle erdenklichen Kräfte zu mobilisieren. Sie haben ihre Boten in nach Numeria, Mendev und Galt gesandt, doch dies Nationen haben das Hilfegesuch im Namen Brevoys bisher nicht beantwortet. Die Garess scheinen indifferent zu sein und die Surtowa mobilisieren ihre gesamte Streitmacht an der Himmelswacht.“ Es ist einen Moment still, dann ergreift Magni wieder das Wort. „Somit stehen dem gesamten Heer Vordakais nur etwa halb so viele Soldaten der Surtowas entgegen. Offensichtlich kann oder will niemand helfen. Auch uns ist es nicht möglich den Medwjed oder Surtowa beizustehen. Unsere Soldaten haben einen ebenso langen Weg wie die Armee Vordakais, doch seine untoten Söldner schlafen nicht. Sie sind langsam, doch marschieren Tag und Nacht. Wir gehen momentan davon aus, dass die Himmelswacht ihr Ziel ist. Ihre Ankunft dort wird in gut einem Monat erwartet.“ Nachdenklich lehne ich mich zurück. Gwin ruckt nervös auf ihrem Stuhl, während Eskel gelangweilt mit einer Gabel in der Tischplatte bohrt. Leise höre Moraven neben mir flüstern. „Noleski hatte Recht. Er kennt Vordakai und seine Ziele. Die Himmelswacht.“ Mit lauter und fester Stimme richtet er sich an Mina und Magni. „Vielen Dank für Eure Einschätzung der Lage. Wir müssen umgehend beraten, wie wir in dieser verfahrenen Lage handeln und dabei schnell und dennoch wohlüberlegt entscheiden.“ Aufmerksam mustert er den General. „Gehe ich Recht in der Annahme, dass ihr noch etwas mitzuteilen habt?“ „Nun, Gerüchte …“, Magni ringt um Worte. „Gerüchten zufolge … ein Brief von Akiros und auch Quellen des Hauses Lebeda, sie besagen, dass die Untoten von einem großen, schwer gerüsteten Zyklopen angeführt wird. Angeblich reitet er auf einem gewaltigen fledermausartigen Geschöpf.“

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Noch während ich einigen Erledigungen in Absalom nachgehe, kontaktiert man mich aus Narlgaard. Eine Sitzung des Hohen Rates wird einberufen. Als ich zurückkehre, tagt der Rat bereits. Kevil und Gwin hatten sich umgehend nach der Nachricht von Vordakais Armee auf den Weg gemacht, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Der Diplomat berichtet gerade aus Steinstieg. Dort werden Nahrungsvorräte gebunkert, die Bewohner fliehen vor den anrückenden Untoten und lassen ihre Dörfer zurück. Steinstieg ist völlig überfüllt. Die Menschen tummeln sich auf engstem Raum. Die Medwjeds schrecken davor zurück sich Vordakais Armee in den Weg zu stellen. Sie hoffen darauf, dass er sein Wort halten möge und ihr Land schnellstmöglich durchquert. Auch die Verteidigungsanlagen rund um Himmelswacht haben Kevil und Gwin in Augenschein genommen. Hunderte Soldaten ziehen Palisaden hoch, kreisförmig um die verschlossene Sternenwarte. Katapulte, Ballisten und weiteres Belagerungsgerät wird in Stellung gebracht.

Die Gerüchte von Vordakais Heer entsprechen leider dem, was die beiden beobachten konnten. Die Untoten durchqueren den Gronziwald. Daimonen begleiten sie. Urdefhane auf Skavelingen dienen als Spähtrupps und werden angeführt von einem besonders furchteinflößenden Exemplar. Bei den Untoten selbst handelt es sich zum Großteil um die ehemaligen Bewohner Restovs. Einige führen noch das Wappen, die zwei gekreuzten Duellschwerter, auf ihren vermodernden Röcken. Auffällig jedoch ist, dass sie alle mit neuen Waffen ausgestattet wurden. Nun endlich taucht sie auf, die zweite Hälfte der Waffenlieferungen, welche Jomani unter der Hand abwickelte und Kai Radov zukommen ließ. Auch einen Blick auf den zyklopischen Heerführer und die Kreatur, auf welcher er durch die Lüfte reitet, konnten sie erhaschen. Zwar habe ich den Zyklopen, welcher damals aus seinem Verließ im Hügelgrab gekrochen kam, nie zu Gesicht bekommen, die Schilderungen Avas waren doch sehr eindrucksvoll und auch die Fresken in der Kathedrale des Orntakai vermittelten das Bild eines untersetzten, kurzbeinigen, grobschlächtigen Zyklopen: Grottai der gierige Ritter.

Grottai war einer der vier Diakone und Leibwächter Vordakais. Er folgte Vordakai auf seinem dunklen Pfad, stand an seiner Seite, bis dieser von anderen Zyklopen unschädlich gemacht wurde. Schließlich wurde auch Grottai eingekerkert, bis einige unvorsichtige Abenteurer ihn aus seiner jahrtausendelangen Ruhestätte befreiten. Er war es wohl, welcher die Geschichte erneut in Gang brachte und Vordakai und die restlichen drei Diakone befreite. Grottai ist weder lebend noch tot und den Legenden zufolge war er der fähigste Krieger Kolorans. Selbst wenn es jemandem gelingen sollte ihn zu schlagen, so bedeutet dies nicht sein Ende. Ich habe eine vage Vermutung, eine Idee von der Magie, welche seine Lebenskraft speist. Es ist möglich die Essenz einer untoten Kreatur an ihre Rüstung zu binden. Diese lässt den Untoten nach seiner Vernichtung wiederkehren. Nur indem die Rüstung zerstört wird, kann man dem Schrecken ein Ende bereiten. Doch es reicht nicht aus diese zu zerschmettern. Sie muss aufgelöst werden. Ein Lächeln umspielt meine Züge. Wenn ich Recht behalte, so verfüge ich bereits über das Werkzeug Vordakais Leibwächter endgültig aus dieser Welt zu schaffen.

Nicht weniger beängstigend wie die Vorstellung dem gierigen Ritter entgegen zu treten, erscheinen die Berichte von seinem Ross. Grottai reitet eine riesige geflügelte Bestie. Gwins Beschreibung, eine fledermausartige Kreatur bestehend aus absoluter Dunkelheit, lässt uns zunächst an einen Skaveling denken, doch Kevil schüttelt mit dem Kopf. Er projiziert ein weiteres Trugbild in den Raum, was das von Grottai in den Schatten stellt. Auch dieses Wesen kommt mir bekannt vor. „Ein Nachtschatten.“ Ein knappes Dutzend Köpfe drehen sich zu mir um. „Oder etwas präziser: Eine Nachtschwinge. Ich weiß nicht wem wir größeren Respekt entgegenbringen sollten, Grottai oder diesem Ungeheuer.“ Moraven schnaubt ungeduldig. „Nun spannt uns nicht auf die Folter. Womit genau haben wir es hier zu tun?“ Ich krame in meinem Gedächtnis, was der Fürst als theatralische Kunstpause deutet. „Nachtschatten sind untote Kreaturen, die sich aus Bösem und Schatten speisen. Bei der Nachtschwinge handelt es sich nicht um ein einfaches geflügeltes Reittier, wie etwa einem Skaveling. Diese Kreaturen sind äußerst schwer mit Zaubern zu betreffen. Sie verschlingen die Magie ihrer Opfer und haben selbst Zugang zu mächtiger Magie. Nachtschwingen können zwischen den Existenzebenen reisen, verfügen über Todeseffekte und sind in der Lage weitere Schatten zu beschwören.“

Was folgt ist eine lange Debatte darüber, wie man den Zyklopen besiegen könne. Die Frage, ob wir den Pakt mit Vordakai brechen und damit in eine offene Konfrontation mit ihm gehen, welcher wir keineswegs gewachsen sind, findet keine Beachtung mehr. Auch ich kenne keinen Ausweg aus dieser verzwickten Lage. Einerseits können wir Vordakai nicht gewähren lassen, andererseits sind wir nicht mächtig genug uns ihm offen entgegenzustellen. Trotzdem muss sich der Hohe Rat der Konsequenzen bewusst sein. Also interveniere ich und äußere meine Befürchtung. Greifen wir Grottai an, so wird Vordakai davon erfahren. Vielleicht wird es uns dadurch gelingen, ihn für einen kurzen Moment aufzuhalten, indem er seine Aufmerksamkeit auf das kleine Rivien lenkt, uns auslöscht, um anschließend die Himmelswacht einzunehmen und ganz Brevoy zu unterjochen. Der Fürst protestiert. „Vordakai wird nichts davon erfahren. Wir werden uns verkleiden. Allesamt.“ Ich verdrehe die Augen. „Verkleiden?“ Der spöttische Unterton ist nicht zu überhören. „Bei aller Hochachtung für Eure Kreativität und Euer Geschick: Damit könnt ihr vielleicht Svetlana täuschen, aber nicht Vordakai.“ Doch weil auch ich keinen besseren Vorschlag habe, keinen Ausweg aus dem Schlamassel, wird der ursprüngliche Plan weiterverfolgt, nötige Besorgungen in Auftrag gegeben und Vorbereitungen getroffen.

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Um uns herum weite Ebenen. In der Ferne ist der Wald zu sehen. Mir ist sofort bewusst, dass Kevils Zauber fehlgeschlagen ist. Dies ist nicht der Ort, welchen der Hexenmeister im Sinn hatte. Ärgerlich murmelt er erneut die Zauberformel. Nachmittagssonne bricht durchs Blätterdach. Diesmal scheint er erfolgreich gewesen zu sein. Kevil blickt sich um, seine Stirn kräuselt sich nachdenklich. Fahrig fährt er sich durch die Haare. Mit einem weiteren Zauber stößt er sich vom Boden ab und schwingt sich in die Lüfte. Während die Minuten vergehen trommelt Magni ungeduldig auf einen umgestürzten Baumstamm herum. Als der Hexenmeister von seinem kurzen Ausflug zurückkehrt, muss er uns niedergeschlagen mitteilen, dass er weit und breit keine Armee hat erspähen können. Ich mache eine gleichgültige Handbewegung. „Passiert den Besten.“ Nun spreche ich die Worte und im nächsten Moment finden wir uns auf einer mir vertrauten Lichtung des Gronziwaldes wieder. Ich nehme einen tiefen Atemzug und sauge den Geruch des Waldes auf. Die Untoten sind bald ausfindig gemacht. Wir nähern uns dem Heer auf einige Meilen. Gwin klettert auf einen besonders hochgewachsenen Ahorn. Von dort aus hat sie einen guten Blick auf Grottai. Der Heerführer zieht seine Kreise über dem Wald und entfernt sich immer wieder weit von den Daimonen und Urdefhanen, welche die Untoten begleiten. Wir warten im Schatten der Bäume, bis wir einen imitierten Vogelschrei vernehmen – Gwins Signal. Noch bevor wir uns aufgerappelt haben, ist die Halblingsfrau hinuntergeklettert. Hastig wirken wir einen Zauber nach dem anderen. Magie, welche uns vor Kälte, Säure und dem Todeseffekt der Nachtschwinge schützt, Spiegelbilder, um die Feine zu verwirren, magische Schilde und viele weitere Zauber. Moraven hat sich tatsächlich verkleidet und fordert auch uns auf, unsere Gestalt zu verändern. Dies ist nicht der Zeitpunkt über den Sinn und Unsinn solcher Maßnahmen zu streiten, also komme ich der Bitte nach. Die erste Gestalt, welche mir in den Sinn kommt, ist Matthis, ein kahlköpfiger Koch der Hirschfeste. Ein netter Kerl, dessen Dienste man auch zu später Stunde noch in Anspruch nehmen konnte. Moraven ist etwas irritiert, doch ist offenbar mit dem Ergebnis zufrieden. Dann geht es los.

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Magni, Moraven, Gwin, Kevil und ich stoßen uns vom Boden ab und fliegen allesamt unsichtbar unter die Baumkronen. Kevil und ich haben alle Mühe die anderen drei zu koordinieren. Ihre Unsichtbarkeitszauber verhindern auch, dass sie sich untereinander sehen. Das können nur wir beide. Wir verstecken uns unter dem Blätterdach. Die Nachtschwinge kann magische Auren wahrnehmen und bei so vielen Zaubern wie derzeit auf uns liegen, werden wir ihr ins Auge springen wie ein buntes Feuerwerk. Aber erst, wenn sie nah genug ist. Mit kraftvollen Schwingen nähern sie sich. Schon bald können wir die Umrisse des kräftigen Zyklopen erkennen. Dann ertönt ein zweites Signal von Gwin. Ein Pfeil schwirrt durch die Luft, gefolgt von einem grünen Strahl aus meinem Finger. Wir haben das Überraschungsmoment auf unserer Seite, die Nachtschwinge kann nicht ausweichen und beide Geschosse treffen ihr Ziel. Grüne Ketten legen sich um das untote Monster und verhindern eine Flucht mittels ihrer Zauber. Doch eine Flucht scheint nicht in ihrem Sinne. Mit einem lauten Fauchen stürzt sie dem nahenden Magni entgegen. Sein Hammer schlägt krachend in ihrer Flanke ein und hinterlässt eine klaffende Wunde. Doch kein Blut quillt hervor, sondern schattenartige Fetzen lösen sich aus dem Leib der Kreatur und lösen sich binnen Sekunden im Sonnenlicht auf. Die Nachtschwinge schnappt nach Magni und bekommt seinen Fuß zu fassen. Ohne die Schutzzauber hätte sie ihm sein Bein wohl als Ganzes ausgerissen, so kommt er mit einer tiefen Wunde davon. Grottai nutzt die Gunst der Stunde und lässt seinen Morgenstern auf den Zwergen niederfahren. Die heftigen Schläge gegen seien Rüstung donnern laut über den Wald hinweg. Ein weiterer Dimensionsanker von Kevil verfehlt den Zyklopen und auch meine Magie, welche unsere Feinde verlangsamen soll, wird von ihnen problemlos abgeschüttelt. Gwin hingegen hat mehr Erfolg. Eines ihrer Geschosse verklebt die Flügel der Nachtschwinge, was sie ins Trudeln bringt und ihre Pfeile hinterlassen schattenklaffende Wunden. Doch Magni wird von den beiden in die Mangel genommen. Die Nachtschwinge verschlingt einen Schutzzauber nach dem anderen und jeder Angriff Grottais wird in der Folge bedrohlicher. Moraven unterstützt Gwin und Magni mit seiner Bardenmusik, und obwohl die beiden etliche Treffer landen, scheint Grottai dies wenig zu beeindrucken. Es sieht nicht gut aus um den Zwergen, als die Nachtschwinge weitere Zauber von ihm bannt und Grottai abermals seinen Morgenstern nach ihm schwingt. Mit einem furiosen Ton, lässt Moraven sein Lautenspiel verklingen und eine Welle positiver Energie erfasst die Kämpfenden. Einige Wunden Magnis verschließen sich und gleichzeitig zerreißt die Energie den Körper der Nachtschwinge. Eine dunkle Masse quillt hervor, wabernde Schatten, die alles Licht der Umgebung in sich aufsaugen. Für einen kurzen Moment verdunkelt sich alles ringsherum, ich kann weder Magni noch seinen Kontrahenten in der Düsternis erspähen. Ein dumpfer Aufprall ist zu hören, gefolgt von einem erstickten Stöhnen des Zwergen. Der Morgenstern hat ihn mitten auf die Brust getroffen und einige Meter zurückgeschleudert. Hämisch grinsend zeigt Grottai seine vermoderten Zähne und spricht mit kehliger Stimme. „Was bist du für eine Kreatur? Ich werde dich aus der Geschichte reißen.“ Obwohl von seinem Reittier nicht mehr als einige wenige, sich schnell verziehende Schatten übrig sind, scheint er siegessicher wie ein Krieger, der es nicht gewohnt ist auf einen ebenbürtigen Gegner zu treffen. Gwins Pfeile, welche in Brust und Beinen stecken ignoriert er schlicht. Erneut setzt er zu einem Schlag an, einem Schlag, der den Zwergen zermalmen könnte. Doch Kevil kommt dem Hieb zuvor. Aus dem Nichts beschwört er goldene Ketten, die sich um die Glieder des untoten Zyklopen schlingen, ihn an Ort und Stelle festhalten und bewegungsunfähig in der Luft schweben lassen. Magni, der eben noch sein Schild schützend vor sich hielt, schwingt nun seinen Adamanthammer auf den Kopf Grottais. Ein übles Knacken ist zu hören. Das Auge des Zyklopen platzt und sein Schädel wird bis zur Unkenntlichkeit deformiert.

#59 Grottai der gierige Ritter (24. Rova bis 15. Lamashan 4713 AZ) Grotta10

Einen Moment halten wir den Atem an und starren gebannt auf den zerschmetterten Untoten. Dann beginnt die Rüstung sich nach innen zu falten und immer weiter zusammenzuziehen. Als die Zauber, welche auf Grottai lagen von ihm abfallen, verhindere ich mit einem Telekinese-Zauber, dass der Zyklop in die Tiefe stürzt. Sein Körper wird von seiner Rüstung, welche sich wie ein Tier windet, aus ihren Öffnungen gepresst. Sie zermalmt ihren ehemaligen Träger. Mit einer Mischung aus Ekel und Faszination verfolge ich dieses Schauspiel, bis Gwin mich aus meinen Tagträumen reist. „Faquarl! Vernichte die Rüstung!“ In der Ferne sind bereits Urdefhane und Daimonen zu sehen, die sich beängstigend schnell nähern. Ein grüner Strahl entspringt meiner Handfläche, trifft auf die Rüstung des gierigen Ritters und frisst sich durch den Stahl. Nach wenigen Augenblicken ist sowohl Grottai als auch seine Rüstung vollkommen ausgelöscht. Grottai der gierige Ritter, Leibwächter und Diakon Vordakais ist besiegt.

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Neunundfünfzigste Sitzung am Sonntag, den 22. März 2020 online über Discord.
Mit Tobi, Miles, Lucas, Toni, Ilka und mir.



Zuletzt von Jakob am Do Apr 02, 2020 3:01 pm bearbeitet; insgesamt 7-mal bearbeitet

Tobias


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3#59 Grottai der gierige Ritter (24. Rova bis 15. Lamashan 4713 AZ) Empty Tagebucheinträge Do Apr 02, 2020 2:12 pm

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Tagebucheinträge vom 24. Rova bis 15. Lamashan 4713 A.Z.:

24. Rova 4713 A.Z. - Die Schwäche Grigoris
27. Rova 4713 A.Z. -
29. Rova 4713 A.Z. - Der Gesang des Ostiarius
6. Lamashan 4713 A.Z. -
7. Lamashan 4713 A.Z. - Die Geheimnisse der Manuskripte
12. Lamashan 4713 A.Z. - Der Schlüssel
13. Lamashan 4713 A.Z. - Wer bittet um Hilfe?
15. Lamashan 4713 A.Z. - Ein erster Schritt, es folgen vier

4#59 Grottai der gierige Ritter (24. Rova bis 15. Lamashan 4713 AZ) Empty Die Schwäche Grigoris Do Apr 02, 2020 2:15 pm

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5#59 Grottai der gierige Ritter (24. Rova bis 15. Lamashan 4713 AZ) Empty Platzhalter 59-02 Do Apr 02, 2020 2:15 pm

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Platzhalter 59-02



Zuletzt von Jakob am Do Apr 02, 2020 2:17 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

6#59 Grottai der gierige Ritter (24. Rova bis 15. Lamashan 4713 AZ) Empty Der Gesang des Ostiarius Do Apr 02, 2020 2:16 pm

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#59 Grottai der gierige Ritter (24. Rova bis 15. Lamashan 4713 AZ) 59-03_10

7#59 Grottai der gierige Ritter (24. Rova bis 15. Lamashan 4713 AZ) Empty Platzhalter 59-04 Do Apr 02, 2020 2:16 pm

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Platzhalter 59-04

8#59 Grottai der gierige Ritter (24. Rova bis 15. Lamashan 4713 AZ) Empty Die Geheimnisse der Manuskripte Do Apr 02, 2020 2:17 pm

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#59 Grottai der gierige Ritter (24. Rova bis 15. Lamashan 4713 AZ) 59-05_10

9#59 Grottai der gierige Ritter (24. Rova bis 15. Lamashan 4713 AZ) Empty Der Schlüssel Do Apr 02, 2020 2:18 pm

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10#59 Grottai der gierige Ritter (24. Rova bis 15. Lamashan 4713 AZ) Empty Wer bittet um Hilfe? Do Apr 02, 2020 2:19 pm

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11#59 Grottai der gierige Ritter (24. Rova bis 15. Lamashan 4713 AZ) Empty Ein erster Schritt, es folgen vier Do Apr 02, 2020 2:20 pm

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