Ein Reisebericht von Faquarl
1. Ein prachtvolles Geschenk
Als wir Restov in der Ferne erblicken breitet sich Vorfreude aus. Die letzten Monate verbrachten wir in der Einsamkeit des Grüngürtels und haben keine größere Stadt mehr betreten. Nun bietet sich endlich die Gelegenheit einige Besorgungen zu tätigen und unter Leute zu kommen. Wir sind uns etwas unsicher wie wir von Jomani Surtowa empfangen werden. Wird er zufrieden sein mit unserer Arbeit? In seinem letzten Brief war er etwas verärgert, aber wir sind voller Selbstvertrauen und haben zudem noch eine Überraschung, die ihn auf jeden Fall beeindrucken wird.
Am kommenden Tag haben wir noch etwas Zeit uns auf das Treffen vorzubereiten. Ava hat die vergangenen Abende damit verbracht ein prächtiges Wappen für unsere Gruppe zu entwerfen. Somit suchen wir nun einen Schneider auf und lassen uns einen Eberkopf auf unsere Kleidung applizieren. Unterdessen verkleidet sich Moraven und tritt an verschiedenen Orten Restovs auf, um das Volk mit einem selbstgeschriebenen Lied zu unterhalten. Dieses handelt von einer Gruppe tapferer Abenteurer, welche in den Tiefen der Narlmark den gefürchteten, gigantischen Eber Schlitzzahn aufspürt und ihn in einem epischen Kampf um Leben und Tod bezwingt.
Den restlichen Tag nutzen wir um einige Erledigungen zu tätigen und uns über die politische Situation im Land und im speziellen in Restov zu erkunden. In einer Rede auf dem Marktplatz versucht der Bürgermeister einerseits die Bewohner der Stadt auf seine Seite zu ziehen und andererseits deeskalierend auf den Konflikt mit den Aldonischen Schertherren einzuwirken. Auf mich wirkt dies wie ein Zeichen der Schwäche. Wenn er sich einer Position sicher sein könnte, würde er vermutlich nicht um die Gunst des Volkes zu buhlen. Und wenn er die Macht besäße seine Kontrahenten mit militärischer Gewalt zum Schweigen zu bringen, dann würde er auf diese zurückgreifen. So zumindest meine Einschätzung. Entweder ist Jomani diplomatischer veranlagt als ich gedacht habe, oder die Situation scheint wirklich ernst zu sein. Unsere folgenden Begegnungen scheinen eher letzterem zu entsprechen. Denn auf den Straßen der Stadt ist es sehr unruhig und die Anspannung der Menschen ist deutlich zu spüren. Als wir zu forsch werden und konkret nach der politischen Situation fragen, werden einige der Rebellen auf uns aufmerksam. Es kommt zu einer kritischen Situation, welche wir glücklicherweise gewaltfrei entschärfen können.
Am Morgen des 22. Neth werden wir zu Jomani Surtowa, dem Bürgermeister Restovs geführt, um über den Stand unserer Erkundungen einen Bericht abzulegen. Wir betreten die ausladende Halle seines Anwesens und stehen unserem Auftraggeber gegenüber. Ebenfalls anwesend ist Hrass Zom'Fadul, ein gehörnter Tiefling und Hauptmann der Stadtwache, sowie ein Schreiberling. Die Begrüßung fällt zwar nicht überschwänglich aus, aber er scheint auch keinen Groll gegen uns zu hegen. Und somit ergreife ich das Wort und kläre ihn in aller Kürze über die Ereignisse seit unserem Briefwechsel auf, ohne zu vergessen ihm überschwänglich für seine Großzügigkeit zu danken. Über den Tod Xins scheint er zwar betrübt zu sein, aber offensichtlich war das Verhältnis zu seinem entfernten Verwandten nicht sonderlich eng. Auch Einzelheiten unserer Erkundungen sind für Herrn Surtowa nicht von Bedeutung. Lediglich bei der Erwähnung des Banditenlagers schaut er für einen kurzen Moment zufrieden auf.
Doch zum Schluss habe ich da noch das Ass im Ärmel und erzähle unaufgeregt, ja fast beiläufig, dass wir den aus den vielen Sagen und Mythen bekannten Eber Schlitzzahn erlegt haben und somit die Narlmark nun um einiges sicherer ist. Damit beendete ich meinen Vortrag. Jomani wirkt zuerst verdutzt und ungläubig. Hrass Zom'Fadul durchbricht die Stille, indem er meine Aussage als abwegig darstellt. Schlitzzahn gäbe es nicht, er sei eine Erfindung, ein Mythos welcher der Unterhaltung des einfachen Volkes diente. Anstatt ihm zu widersprechen, gebe ich den netten Burschen, welcher uns hereingeführt hatte, ein Zeichen, woraufhin die zwei gewaltigen Hauer Schlitzzahns von mehreren kräftigen Männern in die Halle getragen werden. Mit dem Beweis des Sieges über ein Ungeheuer, dessen Existenz bisher angezweifelt worden war, gelingt es uns Jomani Surtowa sehr zufrieden zu stimmen. "Ich bin hoch erfreut zu sehen, dass ihr große Fortschritte gemacht habt. Eure Leistungen sind beachtlich und ich fühle mich geehrt ein solch prachtvolles Geschenk zu erhalten."
Damit hat Jomani nun auch uns überrascht, denn als Geschenk waren die Hauer nicht gedacht, hatten wir sie doch schon unserem Freund Oleg versprochen. Ich erkenne sofort, dass diese Wendung nicht mehr rückgängig zu machen ist. Außerdem bringt uns ein zufriedener Jomani Surtowa sicherlich viele Vorteile. Und Oleg ... der wird natürlich etwas enttäuscht sein. Andererseits sind wir gut befreundet und er würde es in Anbetracht der Umstände sicherlich verstehen. Somit spiele ich mit und lasse mir nicht anmerken, dass dies ursprünglich nicht unser Plan gewesen war. Nur die Halblingsdame scheint nicht ganz geistesgegenwärtig und will den Bürgermeister ärgerlich über seinen Irrtum aufklären. Glücklicherweise kann ich sie mit einem strafenden Blick abhalten größeres Unheil anzurichten.
Am Ende unserer Unterredung bitte ich Herrn Surtowa uns zu helfen, das Geheimnis um den Folianten aus der Klosterruine zu lüften. Weder er, noch einer seiner Untergebenen kann uns helfen, weshalb er das alte Buch nach Neu Stedven schicken will um es dort untersuchen zu lassen. Ich stimme zu ihm das Buch vor unserer Abreise auszuhändigen, denn vorher will ich noch versuchen auf eigene Faust etwas herauszufinden. Zuletzt fragen wir nach, ob eine materielle Unterstützung für unsere Mission möglich wäre. Da Jomani großes Interesse am Erfolg unserer Mission hat, zeigt er sich großzügig woraufhin Eskel mit einem Bastardschwert +1 und einer Brustplatte ausgestattet wird, wir einen Nimmervollen Beutel und einige magische Schriftrollen erhalten.
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Beim Treffen mit den anderen drei Abenteuergruppen erhalten wir folgende Informationen:
• die Eisernen Todesalben erkunden das Glenebon-Oberland im Westen der Raublande
- die Gruppe besteht aus sechs Zwergen (ursprünglich fünf)
- von ihnen liegt bisher kein Bericht vor und sie sind auch zum heutigen Treffen nicht erschienen
- die einzige Informationen zum Verbleib der Gruppe haben wir, als wir sie das letzte Mal am Handelsposten gesehen haben und Drugyr sich ihnen angeschlossen hat
• die Gruppe um Baron Hannis Drelew erkundet den Harkenzungensumpf
- die Gruppe besteht aus einer Vielzahl Diplomaten, Soldaten und Waldläufern - ein Tross von über 40 Mann zog aus, um die lebensfeindliche Region unter ihre Kontrolle zu bringen
- sie sind dabei eine Festung ("Drelewfeste") an den westlichen Ufern des Sumpfes zu errichten
- dabei werden sie durch Boggartstämme und die Tigerherren (ein Nomadenvolk) bedroht
Unser Eindruck: Baron Drelew legt ein sehr aggressives Verhalten an den Tag und ist uns unsympathisch.
• die Gruppe um Maeger Varn erkundet die Niemannhöhen
- die Gruppe besteht aus dem kantigen Anführer und gut einem Dutzend Gefolgsleute, darunter Handwerker, Bauern, Söldner und Maeger Varns Bruder Erik
- man steht davor, eine Siedlung zu gründen, aber Varn bleibt karg in seinen Äußerungen.
- mit den dort lebenden Zentauren wurde versucht diplomatische Beziehungen aufzunehmen, welche jedoch bisher in kleinen gewaltsamen Auseinandersetzungen geendet sind
Unser Eindruck: Mit Maeger Varn wird über eine zukünftige Zusammenarbeit nachgedacht. Wir könnten bei Bedarf helfen die östlichen Gebirgsausläufer der Niemannhöhen zu erkunden.
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Die Erkundung der Raublande ist demnach folgendermaßen aufgeteilt:
Nach dem Treffen mit den anderen Abenteurern gestattet man uns etwas Ruhe. Für den selbigen Abend sind wir auf eine Feier zum Tag des ersten Schnees eingeladen, welche von Jomani Surtowa ausgerichtet wird und bei der viele wichtige Persönlichkeiten zugegen sein werden. Wir beschließen teilzunehmen, besorgen uns angemessene Kleidung und halten einen Mittagsschlaf bevor wir die Feierlichkeiten aufsuchen.
Ich schätze die Einladung des Bürgermeisters sehr, doch schnell muss ich feststellen, dass mich der Smalltalk mit den unzähligen Gästen kognitiv unterfordert. Somit beschließe ich die Zeit zu nutzen um das Geheimnis um den auf magische Weise verschlossenen Folianten zu lüften. Somit frage ich die sehr gebildet wirkende Prinzessin Mina Lodowka, ob sie mir mit meinem Problem weiterhelfen kann. Diese erschrickt, als ich ihr den Folianten zeige. Sie meint, der Titel des Buches laute "Die heilige Schrift des dunklen Schmiedes - möge die Welt in Ketten liegen" und warnt mich davor ein solches Artefakt bei mir zu tragen. Zuerst bin ich etwas verwirrt wegen der heftigen Reaktion, will daraufhin aber mehr erfahren und bitte sie mir von dem dunklen Geheimnis des Buches zu erzählen. Wir verlassen die Halle und ich folge ihr unauffällig. Draußen bricht sie in Gelächter aus und ich erkenne meinen Irrtum. Wie konnte ich auf ein solch plumpes Theaterspiel hereinfallen? Zwar bin ich nicht erfreut so dreist hinters Licht geführt worden zu sein, andererseits bin ich auch erleichtert, dass sich diese bedrohliche Geschichte so schnell in Luft aufgelöst hat. Außerdem ist die Gesellschaft der jungen Dame erfrischend und es kann sicher nicht schaden mit der zukünftigen Königin – die Planungen zur Hochzeit von Noleski Surtowa und der Prinzessin sind mittlerweile allgemein bekannt – ein bisschen zu plaudern. Somit unterhalten wir uns noch eine Weile, bevor wir zu den Feierlichkeiten zurückkehren. Am Ende bin ich nicht mehr gekränkt, obwohl es mir doch etwas peinlich ist. Aber trotz alledem will ich wissen was es mit diesem verflixten Buch auf sich hat! Bisher konnten wir nicht einmal herausfinden in welcher Sprache der Titel verfasst ist, geschweige denn das Buch öffnen. Mal sehen, ob das Geheimnis in Neu Stedven gelöst werden kann.
Während ich mit der Prinzessin draußen bin, kommt Eskel mit Hartwig Garess, dem Onkel von Kesten (dem Hauptmann der am Handelsposten stationierten Soldaten), ins Gespräch. Leider ist dieser nicht sonderlich gut auf seinen Neffen zu sprechen, da er bei der Familie in Ungnade gefallen ist. Weshalb will Herr Garess nicht erzählen. Das Gespräch mit ihm scheint deshalb auch wenig fruchtbar, da seine Abschätzigkeit gegenüber seinem Verwandten für Eskel nicht nachvollziehbar ist. Auch Ava begibt sich unter Leute und führt eine angeregte Unterhaltung mit Kevil Surtowa. Es stellt sich heraus, dass Kevil der Neffe Jomanis ist und Xin sein Großcousin war. Ava und Kevil verstehen sich so gut, dass er die Halblingin mit seinen magischen Fähigkeiten vergrößert um mit ihr zu tanzen. Ava scheint Talent zu haben und auch Moraven tanzt mit einer Frau namens Tamara Gruber. Sie ist die Zofe der Prinzessin und ihre engste Vertraute (manch einer würde von einer engen Freundschaft sprechen), weshalb sie an den Feierlichkeiten als Gast und nicht als Bedienstete zugegen ist. Aber Moraven macht vor allem durch seine musikalischen Fähigkeiten auf sich aufmerksam. Er trägt mit seinem Spiel zur Abwechslung und Unterhaltung der Gäste bei. Als krönenden Abschluss trägt er der sein eigenhändig gedichtetes Stück vor.
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2. Die verfluchte Brücke
Nach dem erfreulichen Treffen mit Jomani Surtowa und einigen unterhaltsamen Tagen in Restov reisen wir wieder in den Grüngürtel, um unseren Auftrag weiter zu verfolgen. Anstatt über Olegs Handelsposten zu reisen, verlassen wir bei Kastel Serenko die Südliche Rostlandstraße und folgen dem Würger in ein uns bisher unbekanntes Gebiet nach Südwesten. Der Fluss schlängelt sich durch ein hügeliges Gebiet und erst am vierten Tag nach dem Verlassen Restovs stoßen wir auf eine Möglichkeit diesen zu überqueren.
Eine alte Hängebrücke spannt sich über die Schlucht. In der Nähe der Brücke befindet sich eine kleine Holzhütte. Zunächst inspizieren wir diese und finden heraus, dass es sich um ein verlassenes Zollhaus handeln muss. Wir finden Aufzeichnungen darüber, wann Gebühren für die Überquerung der Brücke eingenommen wurden. Daraus lässt sich ablesen, dass der Zoll schon seit längerer Zeit nicht mehr erhoben wird. In der Hütte finden wir zudem ein Amulett des Hirschkönigs. Ob er und seine Schergen für die Erhebung des Zolls verantwortlich waren, können wir jedoch nicht sagen.
Dementsprechend ist die Hängebrücke sehr marode. Die Seile wurden nicht erneuert und wir sind uns nicht sicher, ob sie unser Gewicht tragen kann. Eine Überquerung hätte zudem zur Folge, dass wir die Pferde zurücklassen müssten. Außerdem befindet sich vor der Brücke ein merkwürdiger Hinweis. Auf einem Schild steht geschrieben "Nessels Übergang - Glocke bitte läuten" Um das Gebiet zu erkunden, müssen wir jedoch auf die andere Seite des Flusses gelangen und so beschließen wir, dass wir einen Versuch wagen sollten. Wir diskutieren wie üblich sehr lange wen wir unter welchen Vorsichtsmaßnahmen hinüberschicken sollen, bis wir schließlich einen Plan herausgearbeitet haben.
Als entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen haben, um einen Absturz zu verhindern und ich den Federfallzauber ins Gedächtnis gerufen habe, betrete ich die Brücke. Zunächst scheint sie mein Gewicht zu halten und ein Vorankommen ist nicht sonderlich schwer. Doch merkwürdigerweise zieht mit jedem Schritt ein immer stärker werdender Wind auf, wodurch die Hängebrücke gefährlich zu schwanken beginnt. Ich wage noch ein paar weitere Schritte, doch bemerke dann, dass die mittlerweile deutlich schwankende Brücke mit einem Zauber belegt sein muss, welcher mich daran hindern soll diese zu überqueren. Ich entscheide mich umzukehren, doch genau in diesem Moment ertönt uns eine Stimme.
"Wer wagt es Nessels Übergang zu betreten?" Aus dem Nichts ist ein humanoider Zombie wenige Meter entfernt aufgetaucht und starrt mich mit seinen toten Augen an. Einen Moment später stürmt er auf uns zu. Er scheint es hauptsächlich auf mich abgesehen zu haben, da ich den Fluch, welcher auf der Hängebrücke und dem Wesen zu liegen scheint, ausgelöst habe. Glücklicherweise befinden sich zwischen mir und dem Untoten meine tapferen Freunde. Diese sind im ersten Moment überrumpelt und müssen einiges einstecken, bevor sie die Situation unter Kontrolle bringen können. Moraven und Ava verhindern, dass Nessel zu mir durchdringt, während ich damit beschäftigt bin von der schwankenden Brücke auf festen Boden zurück zu klettern. Anstatt sich auf einen langen Kampf mit dem zähen Monster einzulassen hat Eskel einen pfiffigen Einfall. Mit einigen Schritten Anlauf stürmt er auf den Zombie zu und stürzt ihn mit voller Wucht die Klippe hinab. Er stürzt in die brausende Flut und schon nach wenigen Augenblicken ist er aus unserem Sichtfeld verschwunden.
Wir müssen uns eingestehen, dass wir zwar einen guten Notfallplan ausgearbeitet haben, den offensichtlichen Hinweis auf dem Schild jedoch versehentlich gänzlich ignoriert haben. Auf dem hieß es: "Nessels Übergang - Glocke bitte läuten" Also beschließen wir, dass ich es erneut versuche, davor aber natürlich die Glocke läute. Diese, so stelle ich fest, ist mit einem noch immer vorhandenen Beschwörungszauber versehen. In dem Moment, in welchem ich die Glocke betätige wird Nessel erneut beschworen. Anstatt direkt anzugreifen bitte ich um Erlaubnis die Brücke zu überqueren. Doch der Zombie scheint von dem Fluch gezwungen jeden daran zu hindern ans andere Ufer zu gelangen. Nessel verrät uns, dass der Fluch erst gebrochen wird, wenn es jemandem gelingt den Leichnam des Hirschkönigs in den Fluss zu werfen. Daraufhin müssen wir erneut kämpfen, doch diesmal macht Eskel kurzen Prozess und zerschmettert den Untoten.
Und so stehen wir zum dritten Mal ratlos vor der Brücke und wissen nicht wie das Problem zu lösen ist. Da der Beschwörungszauber auf der Glocke noch immer vorhanden ist befürchten wir, dass Nessel auch bei einem erneuten Versuch erneut auftauchen wird. Und weil wir alle nacheinander die Brücke passieren müssen, könnte dies für uns sehr gefährlich werden. Somit beraten wir uns lange, können uns aber auf keine Strategie einigen. Irgendwann hat Moraven genug vom Gerede und bereitet ein albernes Ritual vor, um den verfluchten Untoten zu besänftigen. Er füllt sich etwas Flusswasser ab und präpariert eine Puppe mit einem Amulett. Diese soll den Hirschkönig darstellen und von ihm symbolisch in den Fluss geworfen werden, verbunden mit einem Versprechen den wahren Hirschkönig auf gleiche Weise in den Tod zu stürzen. Und so betritt Moraven ohne Rücksprache die alte Hängebrücke …
Doch diesmal erscheint kein Zombie und der einsetzende Wind ist auch deutlich schwächer als vorher. Trotzdem hat der Barde größere Schwierigkeiten voran zu kommen. Als er sich in der Mitte der Hängebrücke befindet, rutscht er plötzlich ab, kann sich nicht mehr festhalten und stürzt in die Tiefe. Wenige Meter vor dem Aufprall auf dem Wasser wird sein Sturz durch das Sicherungsseil abrupt gestoppt. Somit hängt Moraven kopfüber über dem Fluss, gehalten durch ein Seil, welches an seinem Fuß befestigt ist und nun beginnt ihm ins Fleisch zu schneiden. Wir stehen am Ufer und sind mit der Situation erst einmal überfordert. Wie sollen wir ihn emporziehen ohne zu riskieren, dass Teile der Brücke abreißen und unser Kamerad in die Fluten stürzt? Das kommt davon, wenn man vorschnell und unüberlegt handelt!
Achte Sitzung am Sonntag, den 28. Februar 2016 in Frankfurt.
Mit Tobi, Miles, Lena, Dominik und mir.
1. Ein prachtvolles Geschenk
Als wir Restov in der Ferne erblicken breitet sich Vorfreude aus. Die letzten Monate verbrachten wir in der Einsamkeit des Grüngürtels und haben keine größere Stadt mehr betreten. Nun bietet sich endlich die Gelegenheit einige Besorgungen zu tätigen und unter Leute zu kommen. Wir sind uns etwas unsicher wie wir von Jomani Surtowa empfangen werden. Wird er zufrieden sein mit unserer Arbeit? In seinem letzten Brief war er etwas verärgert, aber wir sind voller Selbstvertrauen und haben zudem noch eine Überraschung, die ihn auf jeden Fall beeindrucken wird.
Am kommenden Tag haben wir noch etwas Zeit uns auf das Treffen vorzubereiten. Ava hat die vergangenen Abende damit verbracht ein prächtiges Wappen für unsere Gruppe zu entwerfen. Somit suchen wir nun einen Schneider auf und lassen uns einen Eberkopf auf unsere Kleidung applizieren. Unterdessen verkleidet sich Moraven und tritt an verschiedenen Orten Restovs auf, um das Volk mit einem selbstgeschriebenen Lied zu unterhalten. Dieses handelt von einer Gruppe tapferer Abenteurer, welche in den Tiefen der Narlmark den gefürchteten, gigantischen Eber Schlitzzahn aufspürt und ihn in einem epischen Kampf um Leben und Tod bezwingt.
Den restlichen Tag nutzen wir um einige Erledigungen zu tätigen und uns über die politische Situation im Land und im speziellen in Restov zu erkunden. In einer Rede auf dem Marktplatz versucht der Bürgermeister einerseits die Bewohner der Stadt auf seine Seite zu ziehen und andererseits deeskalierend auf den Konflikt mit den Aldonischen Schertherren einzuwirken. Auf mich wirkt dies wie ein Zeichen der Schwäche. Wenn er sich einer Position sicher sein könnte, würde er vermutlich nicht um die Gunst des Volkes zu buhlen. Und wenn er die Macht besäße seine Kontrahenten mit militärischer Gewalt zum Schweigen zu bringen, dann würde er auf diese zurückgreifen. So zumindest meine Einschätzung. Entweder ist Jomani diplomatischer veranlagt als ich gedacht habe, oder die Situation scheint wirklich ernst zu sein. Unsere folgenden Begegnungen scheinen eher letzterem zu entsprechen. Denn auf den Straßen der Stadt ist es sehr unruhig und die Anspannung der Menschen ist deutlich zu spüren. Als wir zu forsch werden und konkret nach der politischen Situation fragen, werden einige der Rebellen auf uns aufmerksam. Es kommt zu einer kritischen Situation, welche wir glücklicherweise gewaltfrei entschärfen können.
Am Morgen des 22. Neth werden wir zu Jomani Surtowa, dem Bürgermeister Restovs geführt, um über den Stand unserer Erkundungen einen Bericht abzulegen. Wir betreten die ausladende Halle seines Anwesens und stehen unserem Auftraggeber gegenüber. Ebenfalls anwesend ist Hrass Zom'Fadul, ein gehörnter Tiefling und Hauptmann der Stadtwache, sowie ein Schreiberling. Die Begrüßung fällt zwar nicht überschwänglich aus, aber er scheint auch keinen Groll gegen uns zu hegen. Und somit ergreife ich das Wort und kläre ihn in aller Kürze über die Ereignisse seit unserem Briefwechsel auf, ohne zu vergessen ihm überschwänglich für seine Großzügigkeit zu danken. Über den Tod Xins scheint er zwar betrübt zu sein, aber offensichtlich war das Verhältnis zu seinem entfernten Verwandten nicht sonderlich eng. Auch Einzelheiten unserer Erkundungen sind für Herrn Surtowa nicht von Bedeutung. Lediglich bei der Erwähnung des Banditenlagers schaut er für einen kurzen Moment zufrieden auf.
Doch zum Schluss habe ich da noch das Ass im Ärmel und erzähle unaufgeregt, ja fast beiläufig, dass wir den aus den vielen Sagen und Mythen bekannten Eber Schlitzzahn erlegt haben und somit die Narlmark nun um einiges sicherer ist. Damit beendete ich meinen Vortrag. Jomani wirkt zuerst verdutzt und ungläubig. Hrass Zom'Fadul durchbricht die Stille, indem er meine Aussage als abwegig darstellt. Schlitzzahn gäbe es nicht, er sei eine Erfindung, ein Mythos welcher der Unterhaltung des einfachen Volkes diente. Anstatt ihm zu widersprechen, gebe ich den netten Burschen, welcher uns hereingeführt hatte, ein Zeichen, woraufhin die zwei gewaltigen Hauer Schlitzzahns von mehreren kräftigen Männern in die Halle getragen werden. Mit dem Beweis des Sieges über ein Ungeheuer, dessen Existenz bisher angezweifelt worden war, gelingt es uns Jomani Surtowa sehr zufrieden zu stimmen. "Ich bin hoch erfreut zu sehen, dass ihr große Fortschritte gemacht habt. Eure Leistungen sind beachtlich und ich fühle mich geehrt ein solch prachtvolles Geschenk zu erhalten."
Damit hat Jomani nun auch uns überrascht, denn als Geschenk waren die Hauer nicht gedacht, hatten wir sie doch schon unserem Freund Oleg versprochen. Ich erkenne sofort, dass diese Wendung nicht mehr rückgängig zu machen ist. Außerdem bringt uns ein zufriedener Jomani Surtowa sicherlich viele Vorteile. Und Oleg ... der wird natürlich etwas enttäuscht sein. Andererseits sind wir gut befreundet und er würde es in Anbetracht der Umstände sicherlich verstehen. Somit spiele ich mit und lasse mir nicht anmerken, dass dies ursprünglich nicht unser Plan gewesen war. Nur die Halblingsdame scheint nicht ganz geistesgegenwärtig und will den Bürgermeister ärgerlich über seinen Irrtum aufklären. Glücklicherweise kann ich sie mit einem strafenden Blick abhalten größeres Unheil anzurichten.
Am Ende unserer Unterredung bitte ich Herrn Surtowa uns zu helfen, das Geheimnis um den Folianten aus der Klosterruine zu lüften. Weder er, noch einer seiner Untergebenen kann uns helfen, weshalb er das alte Buch nach Neu Stedven schicken will um es dort untersuchen zu lassen. Ich stimme zu ihm das Buch vor unserer Abreise auszuhändigen, denn vorher will ich noch versuchen auf eigene Faust etwas herauszufinden. Zuletzt fragen wir nach, ob eine materielle Unterstützung für unsere Mission möglich wäre. Da Jomani großes Interesse am Erfolg unserer Mission hat, zeigt er sich großzügig woraufhin Eskel mit einem Bastardschwert +1 und einer Brustplatte ausgestattet wird, wir einen Nimmervollen Beutel und einige magische Schriftrollen erhalten.
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Beim Treffen mit den anderen drei Abenteuergruppen erhalten wir folgende Informationen:
• die Eisernen Todesalben erkunden das Glenebon-Oberland im Westen der Raublande
- die Gruppe besteht aus sechs Zwergen (ursprünglich fünf)
- von ihnen liegt bisher kein Bericht vor und sie sind auch zum heutigen Treffen nicht erschienen
- die einzige Informationen zum Verbleib der Gruppe haben wir, als wir sie das letzte Mal am Handelsposten gesehen haben und Drugyr sich ihnen angeschlossen hat
• die Gruppe um Baron Hannis Drelew erkundet den Harkenzungensumpf
- die Gruppe besteht aus einer Vielzahl Diplomaten, Soldaten und Waldläufern - ein Tross von über 40 Mann zog aus, um die lebensfeindliche Region unter ihre Kontrolle zu bringen
- sie sind dabei eine Festung ("Drelewfeste") an den westlichen Ufern des Sumpfes zu errichten
- dabei werden sie durch Boggartstämme und die Tigerherren (ein Nomadenvolk) bedroht
Unser Eindruck: Baron Drelew legt ein sehr aggressives Verhalten an den Tag und ist uns unsympathisch.
• die Gruppe um Maeger Varn erkundet die Niemannhöhen
- die Gruppe besteht aus dem kantigen Anführer und gut einem Dutzend Gefolgsleute, darunter Handwerker, Bauern, Söldner und Maeger Varns Bruder Erik
- man steht davor, eine Siedlung zu gründen, aber Varn bleibt karg in seinen Äußerungen.
- mit den dort lebenden Zentauren wurde versucht diplomatische Beziehungen aufzunehmen, welche jedoch bisher in kleinen gewaltsamen Auseinandersetzungen geendet sind
Unser Eindruck: Mit Maeger Varn wird über eine zukünftige Zusammenarbeit nachgedacht. Wir könnten bei Bedarf helfen die östlichen Gebirgsausläufer der Niemannhöhen zu erkunden.
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Die Erkundung der Raublande ist demnach folgendermaßen aufgeteilt:
Nach dem Treffen mit den anderen Abenteurern gestattet man uns etwas Ruhe. Für den selbigen Abend sind wir auf eine Feier zum Tag des ersten Schnees eingeladen, welche von Jomani Surtowa ausgerichtet wird und bei der viele wichtige Persönlichkeiten zugegen sein werden. Wir beschließen teilzunehmen, besorgen uns angemessene Kleidung und halten einen Mittagsschlaf bevor wir die Feierlichkeiten aufsuchen.
Ich schätze die Einladung des Bürgermeisters sehr, doch schnell muss ich feststellen, dass mich der Smalltalk mit den unzähligen Gästen kognitiv unterfordert. Somit beschließe ich die Zeit zu nutzen um das Geheimnis um den auf magische Weise verschlossenen Folianten zu lüften. Somit frage ich die sehr gebildet wirkende Prinzessin Mina Lodowka, ob sie mir mit meinem Problem weiterhelfen kann. Diese erschrickt, als ich ihr den Folianten zeige. Sie meint, der Titel des Buches laute "Die heilige Schrift des dunklen Schmiedes - möge die Welt in Ketten liegen" und warnt mich davor ein solches Artefakt bei mir zu tragen. Zuerst bin ich etwas verwirrt wegen der heftigen Reaktion, will daraufhin aber mehr erfahren und bitte sie mir von dem dunklen Geheimnis des Buches zu erzählen. Wir verlassen die Halle und ich folge ihr unauffällig. Draußen bricht sie in Gelächter aus und ich erkenne meinen Irrtum. Wie konnte ich auf ein solch plumpes Theaterspiel hereinfallen? Zwar bin ich nicht erfreut so dreist hinters Licht geführt worden zu sein, andererseits bin ich auch erleichtert, dass sich diese bedrohliche Geschichte so schnell in Luft aufgelöst hat. Außerdem ist die Gesellschaft der jungen Dame erfrischend und es kann sicher nicht schaden mit der zukünftigen Königin – die Planungen zur Hochzeit von Noleski Surtowa und der Prinzessin sind mittlerweile allgemein bekannt – ein bisschen zu plaudern. Somit unterhalten wir uns noch eine Weile, bevor wir zu den Feierlichkeiten zurückkehren. Am Ende bin ich nicht mehr gekränkt, obwohl es mir doch etwas peinlich ist. Aber trotz alledem will ich wissen was es mit diesem verflixten Buch auf sich hat! Bisher konnten wir nicht einmal herausfinden in welcher Sprache der Titel verfasst ist, geschweige denn das Buch öffnen. Mal sehen, ob das Geheimnis in Neu Stedven gelöst werden kann.
Während ich mit der Prinzessin draußen bin, kommt Eskel mit Hartwig Garess, dem Onkel von Kesten (dem Hauptmann der am Handelsposten stationierten Soldaten), ins Gespräch. Leider ist dieser nicht sonderlich gut auf seinen Neffen zu sprechen, da er bei der Familie in Ungnade gefallen ist. Weshalb will Herr Garess nicht erzählen. Das Gespräch mit ihm scheint deshalb auch wenig fruchtbar, da seine Abschätzigkeit gegenüber seinem Verwandten für Eskel nicht nachvollziehbar ist. Auch Ava begibt sich unter Leute und führt eine angeregte Unterhaltung mit Kevil Surtowa. Es stellt sich heraus, dass Kevil der Neffe Jomanis ist und Xin sein Großcousin war. Ava und Kevil verstehen sich so gut, dass er die Halblingin mit seinen magischen Fähigkeiten vergrößert um mit ihr zu tanzen. Ava scheint Talent zu haben und auch Moraven tanzt mit einer Frau namens Tamara Gruber. Sie ist die Zofe der Prinzessin und ihre engste Vertraute (manch einer würde von einer engen Freundschaft sprechen), weshalb sie an den Feierlichkeiten als Gast und nicht als Bedienstete zugegen ist. Aber Moraven macht vor allem durch seine musikalischen Fähigkeiten auf sich aufmerksam. Er trägt mit seinem Spiel zur Abwechslung und Unterhaltung der Gäste bei. Als krönenden Abschluss trägt er der sein eigenhändig gedichtetes Stück vor.
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2. Die verfluchte Brücke
Nach dem erfreulichen Treffen mit Jomani Surtowa und einigen unterhaltsamen Tagen in Restov reisen wir wieder in den Grüngürtel, um unseren Auftrag weiter zu verfolgen. Anstatt über Olegs Handelsposten zu reisen, verlassen wir bei Kastel Serenko die Südliche Rostlandstraße und folgen dem Würger in ein uns bisher unbekanntes Gebiet nach Südwesten. Der Fluss schlängelt sich durch ein hügeliges Gebiet und erst am vierten Tag nach dem Verlassen Restovs stoßen wir auf eine Möglichkeit diesen zu überqueren.
Eine alte Hängebrücke spannt sich über die Schlucht. In der Nähe der Brücke befindet sich eine kleine Holzhütte. Zunächst inspizieren wir diese und finden heraus, dass es sich um ein verlassenes Zollhaus handeln muss. Wir finden Aufzeichnungen darüber, wann Gebühren für die Überquerung der Brücke eingenommen wurden. Daraus lässt sich ablesen, dass der Zoll schon seit längerer Zeit nicht mehr erhoben wird. In der Hütte finden wir zudem ein Amulett des Hirschkönigs. Ob er und seine Schergen für die Erhebung des Zolls verantwortlich waren, können wir jedoch nicht sagen.
Dementsprechend ist die Hängebrücke sehr marode. Die Seile wurden nicht erneuert und wir sind uns nicht sicher, ob sie unser Gewicht tragen kann. Eine Überquerung hätte zudem zur Folge, dass wir die Pferde zurücklassen müssten. Außerdem befindet sich vor der Brücke ein merkwürdiger Hinweis. Auf einem Schild steht geschrieben "Nessels Übergang - Glocke bitte läuten" Um das Gebiet zu erkunden, müssen wir jedoch auf die andere Seite des Flusses gelangen und so beschließen wir, dass wir einen Versuch wagen sollten. Wir diskutieren wie üblich sehr lange wen wir unter welchen Vorsichtsmaßnahmen hinüberschicken sollen, bis wir schließlich einen Plan herausgearbeitet haben.
Als entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen haben, um einen Absturz zu verhindern und ich den Federfallzauber ins Gedächtnis gerufen habe, betrete ich die Brücke. Zunächst scheint sie mein Gewicht zu halten und ein Vorankommen ist nicht sonderlich schwer. Doch merkwürdigerweise zieht mit jedem Schritt ein immer stärker werdender Wind auf, wodurch die Hängebrücke gefährlich zu schwanken beginnt. Ich wage noch ein paar weitere Schritte, doch bemerke dann, dass die mittlerweile deutlich schwankende Brücke mit einem Zauber belegt sein muss, welcher mich daran hindern soll diese zu überqueren. Ich entscheide mich umzukehren, doch genau in diesem Moment ertönt uns eine Stimme.
"Wer wagt es Nessels Übergang zu betreten?" Aus dem Nichts ist ein humanoider Zombie wenige Meter entfernt aufgetaucht und starrt mich mit seinen toten Augen an. Einen Moment später stürmt er auf uns zu. Er scheint es hauptsächlich auf mich abgesehen zu haben, da ich den Fluch, welcher auf der Hängebrücke und dem Wesen zu liegen scheint, ausgelöst habe. Glücklicherweise befinden sich zwischen mir und dem Untoten meine tapferen Freunde. Diese sind im ersten Moment überrumpelt und müssen einiges einstecken, bevor sie die Situation unter Kontrolle bringen können. Moraven und Ava verhindern, dass Nessel zu mir durchdringt, während ich damit beschäftigt bin von der schwankenden Brücke auf festen Boden zurück zu klettern. Anstatt sich auf einen langen Kampf mit dem zähen Monster einzulassen hat Eskel einen pfiffigen Einfall. Mit einigen Schritten Anlauf stürmt er auf den Zombie zu und stürzt ihn mit voller Wucht die Klippe hinab. Er stürzt in die brausende Flut und schon nach wenigen Augenblicken ist er aus unserem Sichtfeld verschwunden.
Wir müssen uns eingestehen, dass wir zwar einen guten Notfallplan ausgearbeitet haben, den offensichtlichen Hinweis auf dem Schild jedoch versehentlich gänzlich ignoriert haben. Auf dem hieß es: "Nessels Übergang - Glocke bitte läuten" Also beschließen wir, dass ich es erneut versuche, davor aber natürlich die Glocke läute. Diese, so stelle ich fest, ist mit einem noch immer vorhandenen Beschwörungszauber versehen. In dem Moment, in welchem ich die Glocke betätige wird Nessel erneut beschworen. Anstatt direkt anzugreifen bitte ich um Erlaubnis die Brücke zu überqueren. Doch der Zombie scheint von dem Fluch gezwungen jeden daran zu hindern ans andere Ufer zu gelangen. Nessel verrät uns, dass der Fluch erst gebrochen wird, wenn es jemandem gelingt den Leichnam des Hirschkönigs in den Fluss zu werfen. Daraufhin müssen wir erneut kämpfen, doch diesmal macht Eskel kurzen Prozess und zerschmettert den Untoten.
Und so stehen wir zum dritten Mal ratlos vor der Brücke und wissen nicht wie das Problem zu lösen ist. Da der Beschwörungszauber auf der Glocke noch immer vorhanden ist befürchten wir, dass Nessel auch bei einem erneuten Versuch erneut auftauchen wird. Und weil wir alle nacheinander die Brücke passieren müssen, könnte dies für uns sehr gefährlich werden. Somit beraten wir uns lange, können uns aber auf keine Strategie einigen. Irgendwann hat Moraven genug vom Gerede und bereitet ein albernes Ritual vor, um den verfluchten Untoten zu besänftigen. Er füllt sich etwas Flusswasser ab und präpariert eine Puppe mit einem Amulett. Diese soll den Hirschkönig darstellen und von ihm symbolisch in den Fluss geworfen werden, verbunden mit einem Versprechen den wahren Hirschkönig auf gleiche Weise in den Tod zu stürzen. Und so betritt Moraven ohne Rücksprache die alte Hängebrücke …
Doch diesmal erscheint kein Zombie und der einsetzende Wind ist auch deutlich schwächer als vorher. Trotzdem hat der Barde größere Schwierigkeiten voran zu kommen. Als er sich in der Mitte der Hängebrücke befindet, rutscht er plötzlich ab, kann sich nicht mehr festhalten und stürzt in die Tiefe. Wenige Meter vor dem Aufprall auf dem Wasser wird sein Sturz durch das Sicherungsseil abrupt gestoppt. Somit hängt Moraven kopfüber über dem Fluss, gehalten durch ein Seil, welches an seinem Fuß befestigt ist und nun beginnt ihm ins Fleisch zu schneiden. Wir stehen am Ufer und sind mit der Situation erst einmal überfordert. Wie sollen wir ihn emporziehen ohne zu riskieren, dass Teile der Brücke abreißen und unser Kamerad in die Fluten stürzt? Das kommt davon, wenn man vorschnell und unüberlegt handelt!
Achte Sitzung am Sonntag, den 28. Februar 2016 in Frankfurt.
Mit Tobi, Miles, Lena, Dominik und mir.
Zuletzt von Jakob am Fr Jun 23, 2017 10:53 pm bearbeitet; insgesamt 31-mal bearbeitet