Eine Erzählung von Mareen
1. Die Wächterin der Galerie
Banges Warten. Wir starren in die Dunkelheit und erwarten das Geräusch, was uns verkündet, dass Grunda in den Styx gestürzt ist. Die Zeit dehnt sich. Nachdem Sera uns ein Zeichen gab still zu sein, wagt es keiner mehr zu sprechen. Es gibt nichts mehr zu sagen. Zu hören ist allein das Geräusch von tausenden kleinen Wassertröpfchen, welche leise vom Gefieder Finnvarras in den schwarzen Fluss regnen.
Erst ist es bloß ein Schatten, dann sehen wir den Nebelschleier. Zögerlich gleitet Grunda auf uns zu. Wir halten die Luft an, bis sie den Bug erreicht hat. Neun Augenpaare sind auf sie gerichtet. Es vergehen wenige Sekunden, bis sich Grunda materialisiert. Der Nebel wird zu Fleisch, der Geist wird zu Grunda und unsere Anspannung weicht Erleichterung. Grundas traurige Augen blicken auf die zusammengekauerte Layra herab. Arme schließen sich um die Paladina und selbst der sonst so nüchternen Sera rinnen Freudentränen über das Gesicht. Doch unser Glück und alle aufmunternden Worte scheinen an ihr abzuperlen.
Nuseas Stimme holt uns zurück in die Gegenwart. „Wir sollten nicht länger warten. Sofort aufbrechen. Die Sirenen könnten jeden Augenblick zurückkommen.“ Unsere Blicke richten sich in die Ferne. Was anfangs nur ein fernes Leuchten war, ist nun als ein Gebäude mit mächtigen Mauern zu erkennen. „Die Galerie“, murmelt Nusea, „Sie ist nicht mehr weit. Dillion ist dort. Ich spüre es. Er ist dort.“ Nachdem auch Eskel eingesehen hat, dass die Boote nach wie vor der sicherste Weg sind, an den Felsen am Ufer entlang zu klettern birgt noch größere Risiken und im Falle eines weiteren Hinterhalts wären wir dort nicht in der Lage uns zu verteidigen, ergreife ich das Ruder. Der Fürst ist von der Entscheidung unsere Reise fortzusetzen überrumpelt. Im Chaos wurden einige Stimmen laut, welche forderten die Rettung nun abzubrechen und umzukehren. Doch eine Aufgabe kommt nicht in Frage! Ich lege mich in die Riemen und Eskel steigt in die rhythmischen Bewegungen mit ein.
Zu der Spur, welche Nuseas Boot in den Styx zeichnet, gesellt sich nun auch die unsere. Achtsam schauen wir uns um. Die Gefahr, die von dem stillen Wasser, das an unserem Boot leckt, ausgeht, scheint uns erst jetzt bewusst geworden zu sein. Umhänge werden über die Köpfe geworfen und einige kauern sich wie verängstigte Kinder zusammen. Gekrümmte, verhüllte Gestalten rudern schweigend auf dem Styx, der Kunstsammlung entgegen. Nur ab und an hört man ein erschrockenes Stöhnen und Zischen, wenn beim Eintauchen der Ruderblätter etwas Wasser aufspritzt.
In regelmäßigen Abständen schaue ich mich um. Zügig nähern wir uns dem Ziel. Immer deutlicher sind die Konturen des Bauwerks zu erkennen. Doch das Leuchten geht nicht vom Gebäude selbst aus. Wie ein Berg steht es inmitten eines Lavasees, der von dem Styx umspült wird. Rotes, flüssiges Gestein steigt aus der Tiefe empor. An den zerklüfteten Rändern des Sees, wo die Lava auf das schwarze Wasser trifft, steigen Dampfschwaden empor. Das Gebäude ist umgeben von einer weiten Fläche ausgehärteter Lava. Zielsicher steuert Nusea ihr kleines Boot auf eine Stelle zu, die weniger aktiv zu sein scheint. Hier ist das Gestein erkaltet und fest. Sie winkt uns heran. „Wir dürfen keine Zeit verlieren. Dillion wartet.“ Geschwind springt sie aus ihrem Boot und bindet es an. Zögerlich klettere auch ich auf den Felsen. Es dauert ein wenig, bis alle das schwankende Boot verlassen haben und auf dem trügerischen Untergrund stehen. Hie und da tun sich kleine Risse auf und flüssiges Gestein tritt brodelnd an die Oberfläche.
Layras Augen stehen weit offen. Nichts als Angst starrt heraus. Der Fluss, die Lava, das Gebäude, sogar vor sich selbst scheint sie sich zu fürchten. Sie begutachtet ihre Rüstung unter den Gewändern und als sie den elegant geschwungenen Stirnreif ertastet, reißt sie ihn sich erschrocken vom Kopf. Finnvarra kauert unterdessen in einiger Entfernung auf dem Boden, uns den Rücken zugewendet. Nur Moraven lässt er an sich herantreten, der immer wieder beruhigend auf den Greifen einredet. Der Fürst versucht ihn und die Halb-Elfe davon zu überzeugen uns zu folgen.
Nachdenklich zerreibt Eskel etwas Asche zwischen seinen Fingern und schaut in die Ferne. Ich folge seinem Blick. Dort steht jemand! Zwischen aufsteigenden Dampfschwaden erhasche ich den Blick auf eine Person mit Speer und Rundschild. Verloren steht sie auf einem Felsen, davor kriecht ein zähfließender Lavastrom dahin. Wir nähern uns und erkennen, dass es sich um eine weibliche Gestalt handelt. Eine Wächterin? Doch was bewacht sie? Einen Eingang können wir nicht erspähen. Tatsächlich scheint die Galerie über gar keinen Eingang zu verfügen. Moraven hebt die Hand zum Gruß. Zur Antwort rammt die Frau das stumpfe Ende ihres Speeres zweimal kräftig in den Boden. Sera macht einen Schritt nach vorne und spricht sie mit infernalischem Klacken an. Dabei blickt sie leicht an der Wächterin vorbei, denn sie ist zu weit entfernt, um diese sehen zu können. Plötzlich erhebt sich ein Dröhnen in meinem Kopf. Neben mir zucken Grunda und Magni zusammen. Layra weicht verunsichert zurück und Finnvarra versteckt sich verängstigt hinter seinen Flügeln. Alle können es hören. Langsam ebbt das Dröhnen ab, doch mit jeder weiteren Frage Seras, sie versucht es in mehr Sprachen, als ich hätte aufzählen können, schwillt es von Neuem an. „Was sagt sie?“, frage ich an Sera gewandt. Moraven schüttelt den Kopf. „Das ist keine Sprache.“ Immer wieder stampft die Frau mit dem Speer auf den Boden und dreht sich kurz um, wendet sich von uns ab. Nusea tritt unsicher von einem Bein auf das andere. „Was passiert hier? Was will sie von uns?“ Sie will uns etwas sagen. Doch was?“ Das vermag niemand von uns zu sagen. Will sie uns zur Umkehr bewegen? Oder sollen wir zu ihr übersetzten? Als ich einige Schritte auf sie zumache wird das Dröhnen lauter, immer lauter, bis ich schließlich gezwungen bin innezuhalten. Grunda kniet nieder, umklammert ihr heiliges Symbol und bewegt leise ihre Lippen. Wieder stampft die Wächterin auf und dreht sich zur Galerie um, wendet sich von uns ab, blickt zurück. Einer inneren Eingebung folgend tue ich es ihr gleich. Ich drehe mich um und blicke zurück. Das Dröhnen erstirbt. Vor mir ein Torbogen aus dunklem Gestein.
Die Wächterin steht reglos auf ihrem Felsen als ich mich noch einmal umdrehe, um ihr mit einer Geste für ihre Hilfe zu danken. Weshalb sie hier steht, um uns den Weg zu weisen? Darauf finden wir keine Antwort. Sollten wir misstrauisch sein? Nun, wir haben den Eingang eingehend untersucht und Alternativen scheint es nicht zu geben. Wieder muss Moraven Überzeugungsarbeit leisten und wieder gelingt es ihm. Layra und Finnvarra folgen in einiger Entfernung, wobei Layra stets Abstand zu ihrem ehemaligen Gefährten hält. Treppenstufen führen hinab und diffuses Licht dringt durch den Nebel, der in der Tiefe hängt und jegliche Sicht versperrt. Wir halten die Luft an und treten durch den mit Ornamenten verzierten Bogen.
2. Die ewige Treppe
Ich setze einen Fuß auf die erste Stufe und drehe mich unwillkürlich zu meinen Gefährten um. Meine Lippen formen Worte und ich höre die mir unbekannte Stimme eines Mannes Stimme aus mir sprechen.
Endlich erlange ich die Kontrolle über mich zurück und auch die Stimme ist wieder die Meine. Grunda beäugt mich misstrauisch, fast schon feindselig und nachdenklich merkt Sera an. „Denkt daran, was ich euch über die Sahkil und im Speziellen über die Pakalchi sagte. Nichts bereitet ihnen größeres Vergnügen als Freunde und Liebende gegeneinander auszuspielen.“ Wessen Stimme war es, die soeben aus mir sprach? Ich habe einen Verdacht, doch Nusea verneint. „Die Stimme meines Geliebten? Nein, es war nicht Dillion. Seine Stimme, sie ist – sie war – so viel wärmer. Die Erinnerungen verblassen. Ich kann mich kaum noch an sie erinnern.“ Wir drehen die Worte hin und her. Was könnten sie bedeuten? Ist es eine Warnung? Sie liegen mir noch immer auf der Zunge, als hätte ich sie hunderte Male rezitiert. Ein Liebender bittet die Herrscher der Unterwelt, die Götter des Todes ihm seine jung verstorbene Geliebte zurückzugeben. Doch wer hat gesprochen und von wem ist hier die Rede?
Der Schreck steckt mir noch immer in den Knochen, als ich mich ein weiteres Mal unter dem Torbogen hindurch wage. Ich betrete die erste Stufe mit klopfendem Herzen. Diesmal geschieht nichts. Nach einigen vorsichtigen Schritten fällt die Anspannung etwas ab und ich folge meinen Freunden die Stufen hinab. Die Luft ist kühl, kein Luftzug ist zu spüren. Es ist mir nicht möglich alle meine Gefährten zu sehen. An der Spitze des Zuges lässt sich Grundas leuchtender Umhang durch die Nebelschwaden erahnen, einige Meter hinter mir folgt Finnvarra als großer, dunkler Schatten. Stufen und Wände bestehen aus spiegelglatt poliertem, tiefschwarzem Stein. Das Licht scheint davon aufgesaugt zu werden. Zu unserer Rechten befindet sich gar keine Wand. Die Stufen enden jäh und der Nebel versperrt jegliche Sicht. Auch über uns erblicke ich keine Decke, nur undurchdringlichen Dunst. Gedankenverloren krame ich in meinen Taschen und schneide mich fast an dem Metallsplitter, den ich nach dem fürchterlichen Sturm in der endlosen Wüste des Avernus aus meinem Schild zog. Ich lasse ihn in die Tiefe fallen und lausche. Nichts, kein Aufprall. Wie tief es wohl gehen mag? Ich halte mich dicht an der Wand, immer bedacht einen möglichst großen Abgrund zwischen meine Füße und die Kante zu bringen. Plötzlich macht die Treppe einen Knick. In einem neunzig Grad Winkel biegt sie nach rechts ab. Es vergeht etwas Zeit, bis wir eine identische Stelle erreichen. Nun bewegen wir uns in entgegengesetzter Richtung, aber weiterhin hinab. Wir befinden uns in seinem Schacht, an dessen Wänden uns die Treppe in die Tiefe führt.
Wir setzen unsere Prozession fort, doch plötzlich stoße ich fast mit Eskel zusammen, der ohne Vorwarnung stehen bleibt. Er hat Grunda bei der Schulter gepackt und deutet hinab. „Eine Pfütze! Dort unten, seht ihr es?“ Ich kneife meine Augen zusammen. Eskel zeigt auf die Stelle, an welcher die Treppe erneut nach rechts abknickt. Auf dem Absatz befindet sich tatsächlich ein Fleck, mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Ich meinte stets besonders gut sehen zu können, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen, doch seit der Kyton seine Operationen an unserem Freund vorgenommen hat, bewegt Eskel sich sicher durch absolute Finsternis. Ich ziehe die Luft ein. Er mag gute Augen haben, doch meine Nase kann Dinge sehen, die von jedem Auge verborgen bleiben. „Blut“, zische ich. Während meine Freunde stehen bleiben, mache ich einige Schritte auf die Lache zu und schnüffle. Es ist kein frisches Blut, bestimmt einige Tage alt, doch vielleicht kann ich noch herausfinden, von welchem Lebewesen es stammt. Aus der Nähe erkenne ich in großem Umkreis Blutspritzer an den Wänden. Als wäre hier etwas geplatzt. Auf den Stufen, die weiter nach unten führen, ist ebenfalls Blut zu sehen. Das verletzte Wesen ist die Treppe weiter hinab gegangen. Oder etwas ist durch die Blutlache hindurch und hat Spuren hinterlassen. Oder beides. Ich beuge mich hinunter und ein bekannter Geruch steigt mir in die Nase. Das Blut eines Humanoiden. „Mareen!“, Eskels erstaunte Stimme schallt zu mir hinab, „Deine Finger!“ Erschrocken stelle ich fest, dass die Nägel meiner Klauen um gut drei Zentimeter gewachsen sind. Was geht hier vor? Ich verwandle mich in eine Menschenfrau zurück. Zwar sind meine Nägel deutlich kürzer, aber doch sind sie ungewöhnlich lang, als hätte ich sie über Monate nicht geschnitten. „Was ist mit ihren Haaren?“ Magni ist verwundert. Meine Haare? Auch die sind ungewöhnlich lang, bestimmt eine große handbreit länger. Verdutzt begutachte ich die plötzlichen Veränderungen an meinem Körper. Ein Gedanke fährt mir durch den Kopf. „Ich altere!“ Hastig, immer zwei oder drei Stufen auf einmal nehmend, eile ich wieder zurück zu meinen Freunden. Aus dem Augenwinkel meine ich eine Bewegung im Nebel unter uns wahrzunehmen, doch als ich erneut hinblicke kann ich nichts erkennen. Oben angekommen schaue ich ständig nach meinen Haaren, während ich angestrengt lausche. Doch weder höre ich etwas, noch scheinen meine Haare in Windeseile weiterzuwachsen. Trotzdem begutachte ich erschrocken meine blonde Mähne. Unter normalen Umständen bräuchte es ein Jahr, bis ich so aussehe. So viel Zeit kann in den wenigen Sekunden unmöglich vergangen sein!
Während ich den anderen aufgeregt meine Vermutung mitteile, krame ich in meinem Rucksack, bis ich gefunden habe was ich suche. „Seht her!“ Ich rolle den Apfel die Stufen hinab. Die Frucht verschrumpelt und bleibt verfault in der Blutlache liegen. Es ist eingetreten, was ich vorausgesehen habe und doch bin ich völlig verblüfft. Was nun? Keiner von uns will den Weg fortzusetzen und binnen wenigen Minuten als Greis dahingerafft werden. „Würde er mich noch lieben?“ Höre ich Nusea zu sich selbst flüstern. Grunda rollt demonstrativ mit den Augen. Sie hat die herzzerreißende Geschichte der jungen Frau stets belächelt, verkneift sich diesmal aber einen Kommentar. Wir beratschlagen uns. Was hat es mit dem Blut auf sich? „Wenn –“, beginnt Eskel zögerlich, „eine Frau diese Treppe hinunter geht.“ Gespannt sehen wir in das ernste Gesicht des Alchemisten. „Und wenn diese Frau ein Kind in sich trägt, – dann müsste auch dieses Kind älter werden. Und wenn das Kind auch größer wird, dann –“ Er lässt diese unausgesprochene Vermutung im Raum stehen. Mir wird übel und ich stütze mich an der Wand ab. „Oder dort wurde einfach jemanden abgestochen“, entgegnet Moraven. Wieso das Unwahrscheinliche dem Offensichtlichen vorziehen? Viel entscheidender ist doch: Wie geht es jetzt weiter?“ „Wir sollten umdrehen!“, meint Magni und sofort protestiere ich laut. Das kommt nicht in Frage! „Wer sagt denn, dass sich diese Galerie dort unten befindet und nicht in anderer Richtung?“ Demonstrativ reckt er seinen Finger in die Höhe. „Weil keine Treppen nach oben geführt haben“, entgegne ich genervt. „Wie du siehst führen nun aber Treppen nach oben.“ Er deutet auf die Stufen, welche wir soeben hinabgestiegen sind. Ich bin wütend, was soll dieser Vorschlag? Wir können doch jetzt nicht aufgeben, so kurz vor dem Ziel. Nusea denkt über die Worte des Zwergen nach und scheint ihnen etwas abgewinnen zu können. „Umdrehen war schon einmal eine gute Option. Es hat uns alle gerettet.“ Magni lässt meine Vorwürfe nicht im Raum stehen und schnaubt mich an. „Genau das meine ich! Dieser Ort ist nicht Narlgaard. Wir sind in der Hölle. Hier laufen die Dinge anders, hast du das etwa schon vergessen?“ Einen Moment funkle ich ihn wütend an, doch muss dann eingestehen, dass er Recht hat. Das klingt gar nicht so abwegig. Zumindest ist es einen Versuch wert.
Also machen wir kehrt und steigen herauf, was wir soeben hinabgestiegen sind. Layra lässt sich an der Hand Moravens führen, Finnvarra jedoch kauert sich auf der Treppe zusammen und macht Schritt vor oder zurück. Erst als wir ihn mit etwas Fleisch ködern, trottet er uns hinterher. Unterdessen ist Eskel bereits einige Meter hinaufgestiegen und eine Biegung voraus. Dort hat er eine verblüffende Entdeckung gemacht. Die zuvor glatte Wand wird rauer, je weiter er den Stufen nach oben folgt. Eine leichte Maserung durchzieht die Wand, bis schließlich fein ausgearbeitete Ornamente zu sehen sind. An einer Stelle ist eine Kante im schwarzen Stein erkennbar und jenseits dieser ist die Wand wieder spiegelglatt. Er entzündet seine Öllampe, um das Relief genauer betrachten zu können. Genau in diesem Moment sehen wir zwei Lichtpunkte im Nebel aufleuchten. Einen, dort wo wir unseren Freund vermuten, den anderen unterhalb, wo ich eine Bewegung im Nebel ausgemacht habe. „Ich habe doch gesagt, dort unten ist jemand“, zische ich. Eskel schwenkt seine Laterne in den Nebel. Der Unbekannte unter uns schwenkt in just in diesem Augenblick ebenfalls seine Laterne. Wir können niemanden sehen, zu dicht ist der Nebel, doch der Lichtschein ist unverkennbar. „Habe ich es doch geahnt!“, ruft Magni freudig aus. „Da ist Eskel und dort – ist er auch! Als du sagtest du hättest jemanden gesehen“, fährt er an mich gewandt fort, „da hast du uns gesehen.“ Das will nicht in meinen Kopf. Dort unten befinden sich also Abbilder, Doppelgänger oder Spiegelbilder von uns?
Eskel macht uns auf die veränderte Maserung des Gesteins aufmerksam. Vielleicht hat das etwas zu bedeuten. Grunda geht einige Schritte die Stufen hinauf und fährt mit ihren Fingern an der glatten Wand entlang. „Wenn ich jetzt umkehre, dann müsste ich –“ Sie dreht sich um und steigt wieder einige Stufen hinab. Ihre blonden Harre beginnen vor unseren Augen in die Länge zu sprießen. Sie bleibt stehen und sofort stoppt das Wachstum. Fluchend zückt sie einen Dolch und stutzt sich die Haare, bis diese wieder kurz sind wie eh und je. Noch nie habe ich sie mit langen Haaren gesehen und der behelfsmäßige Schnitt lässt sie etwas wilder wirken. Wenn wir nicht schlagartig einige Lebensjahre einbüßen wollen, können wir nun also nicht mehr zurück, nicht mehr hinab, sondern nur noch hinauf. Magni übernimmt die Führung. Sollte er ein Jahr oder zwei verlieren, so ist das für den Zwergen deutlich besser zu verkraften. Als wir um die nächste Biegung kommen, stoßen wir erneut auf Blut. Eine Spur zieht sich die Treppe hinauf und mündet in einer großen Blutlache auf dem nächsten Absatz. Der verfaulte Apfel liegt darin. Die identische Lache, vor und hinter uns. Wie kann das sein? Wir machen einen großen Schritt darüber und steigen weiter hinauf. Ich muss die Biegungen nicht zählen, um zu bemerken, dass wir längst den Ausgang wieder hätten erreichen müssen. Wir sind gefangen auf dieser ewigen Treppe und bevor wir ihr Ende erreichen sind wir alt und krumm!
Obwohl wir wissen was uns erwarten wird, folgen wir weiter der Treppe hinauf, Biegung um Biegung. Wieder und wieder an der Blutlache vorbei. Es nimmt kein Ende. Schließlich setzt sich Grunda verdrossen auf die Stufen und bleibt dort schwer atmend sitzen. Niemand ermuntert sie weiter zu gehen, wir alle brauchen eine Pause. Das hat keinen Zweck, diese Treppe ist endlos. Doch Umkehren können wir nun auch nicht mehr, denn mit jedem Schritt altern unsere Körper um Wochen oder gar Monate. Verfluchte Hölle! Verfluchte Kunstgalerie! Verfluchte Teufel, Kytonen und Sahkil! Ich hole die Frucht hervor, welche ich in unserer luxuriösen Herberge in Dis eingesteckt habe. Das blutige Fruchtfleisch schmeckt köstlich. Das erste Mal seit seinem Sturz in den Styx nähert sich Finnvarra schüchtern. Ich strecke ihm die Hälfte meiner Mahlzeit entgegen und sofort schnappt er zu. Doch als ich ihm durchs Gefieder streichen will, zieht er sich zurück. Auch seine Krallen sind mittlerweile ungewöhnlich lang und jeder Schritt wird begleitet von deren Kratzen über Stein.
„Was machst du dort Grunda?“, ruft Moraven erschrocken, „Mach keinen Unsinn!“ Die Paladina beugt sich weit über den Abgrund. Leise spricht sie zu sich selbst. „Dort unten ist es, das Licht. Dort sind wir.“, und dann lauter, an Eskel gewandt „Leuchte mal hinunter.“ Als Eskel den Lichtschein seiner Lampe in den Abgrund richtet, scheint ein zweiter Strahl aus der Tiefe zu uns hinauf. „Sehrt ihr das?“, fragt Grunda aufgeregt, „Wie ein auf dem Kopf stehendes Spiegelbild. Das kann nur eines bedeuten.“ Sie schnappt sich ein Seil, drückt es Eskel, Magni und mir in die Hände und beginnt sich abzuseilen. Wir wissen nicht was sie vor hat, doch bleibt uns auch kaum Zeit darüber nachzudenken. Auf den glatten Stufen ist es nicht leicht einen sicheren Halt zu finden und so müssen wir uns weit nach hinten lehnen. Auf den glatten Stufen ist es nicht leicht einen sicheren Halt zu finden. Plötzlich fehlt jedes Gegengewicht. Ich stolpere rückwärts, pralle gegen Eskel und gemeinsam gehen wir zu Boden. „Grunda!“ Moraven springt nach vorne. Weshalb hat sie losgelassen? Dann hören wir sie lachen, ein heiteres, lautes Lachen, direkt unter uns. „Ich hab’s gewusst!“, triumphiert sie. Wir spähen über die Kante und Grunda grinst zu uns hinauf. Sie sitzt auf der Unterseite der Treppe, mit dem Kopf nach unten, ungesichert, als würde sie kopfüber schweben. Sie streckt ihre Hand aus und lässt ein angebissenes Stück Brot fallen. Es fällt nach oben, uns entgegen und verschwindet im Nebel. Nun verstehe ich gar nichts mehr, muss aber von Grundas Heiterkeit angesteckt ebenfalls grinsen. Wagemutig klettere ich ebenfalls hinüber und nach wenigen Augenblicken stehe ich auf der anderen Seite der Treppe. Im ersten Moment habe ich weiche Knie und es fällt mir schwer mich zu orientieren. Aber meine Füße sind fest im Boden verankert. Die Kraft, welches mein Gewicht eben noch nach unten zog, drückt mich nun nach oben. Wobei sie mich eigentlich auch jetzt noch nach unten zieht, nur dass unten eben oben ist. Hier spielt alles verrückt, grundlegende Wahrheiten werden auf den Kopf gestellt. Was ist dies für ein Ort?
Magni muss erst seine Rüstung ablegen, bevor er es wagt auf die andere Seite zu klettern. Noch länger dauert es Layra zu überzeugen, doch auch sie lässt sich schließlich von uns abseilen. Aber was ist mit Finnvarra? Er fliegt im Schacht auf und ab, von rechts nach links, und blickt uns mit weit aufgerissenen Augen an. Wir wollen schon aufgeben, als er der Treppe nah genug kommt und die unerklärliche Kraft ihn erfasst. Krachend stürzt er, den Kopf voran, auf die Stufen, wälzt sich erschrocken auf die Seite und kommt zum Stehen. Mit viel Glück hat er, außer ein paar Schrammen, keine größeren Verletzungen davongetragen.
Soeben war es uns nicht möglich die Treppe hinabzusteigen ohne als Greise zu enden. Wollen wir nun in diese Richtung einschlagen, so müssen wir abermals hinaufsteigen. Tatsächlich scheinen hier dieselben Gesetze zu gelten. Mit jeder Stufe nach unten altern wir, doch hinauf kommen wir unbeschadet. Somit setzen wir unsere Reise in entgegengesetzte Richtung, die Treppe hinauf, fort. Schon nach wenigen Minuten wird das diffuse Leuchten immer heller, bis die Treppe endet und wir aus dem Nebel treten. Der Schacht unter uns wird zu einer von silbrigem Licht erleuchteten Halle. Was eben noch Wand war ist nun der Fußboden, auf dem wir laufen. An der Stirnseite hängt die einzige Lichtquelle, ein gigantischer Kronleuchter, dessen Umfang dem des Schachts entspricht. Die hohen Wände sind lückenlos mit Porträts verschiedenster Kreaturen behangen. Es sind hunderte, nein tausende Abbildungen und die allermeisten Darstellungen sind uns fremd. Nur einige wenige der Wesen meine ich wiederzuerkennen. Ich entdecke das Porträt eines Trolls und die drachenähnlicher Kreaturen. Fasziniert von den Bildern wandern wir die Halle entlang uns begutachten die bizarren Darstellungen. Ob es all diese Kreaturen irgendwo in den Weiten des Multiversums tatsächlich gibt? Ich befürchte fast, das dem so ist. Gerade betrachte ich interessiert die Darstellung eines Humanoiden mit Hundekopf, als Eskel uns aufgeregt zu sich ruft. In seiner Stimme schwingt Beunruhigung mit. Er deutet auf ein Bild, was knapp unter der Decke hängt und als mein Blick darauf fällt, stockt mir der Atem. Das bin ich! Dort ist ein Bild von mir, in menschlicher Gestalt. Wie kann das sein? Woher kennen die Kunstsammlerinnen mich? Und wenn sie ein Bild von mir haben, dann werden sich vermutlich auch die Bilder meiner Freunde hier finden. Nach wenigen Minuten bestätigt sich die Vermutung. Magni entdeckt sein eigenes Porträt, das des Dunkelzwergen, und ist davon wenig erfreut. Wenn sie Bilder von uns in ihrer Galerie haben, werden sie unser Kommen erwarten.
1. Die Wächterin der Galerie
Banges Warten. Wir starren in die Dunkelheit und erwarten das Geräusch, was uns verkündet, dass Grunda in den Styx gestürzt ist. Die Zeit dehnt sich. Nachdem Sera uns ein Zeichen gab still zu sein, wagt es keiner mehr zu sprechen. Es gibt nichts mehr zu sagen. Zu hören ist allein das Geräusch von tausenden kleinen Wassertröpfchen, welche leise vom Gefieder Finnvarras in den schwarzen Fluss regnen.
Erst ist es bloß ein Schatten, dann sehen wir den Nebelschleier. Zögerlich gleitet Grunda auf uns zu. Wir halten die Luft an, bis sie den Bug erreicht hat. Neun Augenpaare sind auf sie gerichtet. Es vergehen wenige Sekunden, bis sich Grunda materialisiert. Der Nebel wird zu Fleisch, der Geist wird zu Grunda und unsere Anspannung weicht Erleichterung. Grundas traurige Augen blicken auf die zusammengekauerte Layra herab. Arme schließen sich um die Paladina und selbst der sonst so nüchternen Sera rinnen Freudentränen über das Gesicht. Doch unser Glück und alle aufmunternden Worte scheinen an ihr abzuperlen.
Nuseas Stimme holt uns zurück in die Gegenwart. „Wir sollten nicht länger warten. Sofort aufbrechen. Die Sirenen könnten jeden Augenblick zurückkommen.“ Unsere Blicke richten sich in die Ferne. Was anfangs nur ein fernes Leuchten war, ist nun als ein Gebäude mit mächtigen Mauern zu erkennen. „Die Galerie“, murmelt Nusea, „Sie ist nicht mehr weit. Dillion ist dort. Ich spüre es. Er ist dort.“ Nachdem auch Eskel eingesehen hat, dass die Boote nach wie vor der sicherste Weg sind, an den Felsen am Ufer entlang zu klettern birgt noch größere Risiken und im Falle eines weiteren Hinterhalts wären wir dort nicht in der Lage uns zu verteidigen, ergreife ich das Ruder. Der Fürst ist von der Entscheidung unsere Reise fortzusetzen überrumpelt. Im Chaos wurden einige Stimmen laut, welche forderten die Rettung nun abzubrechen und umzukehren. Doch eine Aufgabe kommt nicht in Frage! Ich lege mich in die Riemen und Eskel steigt in die rhythmischen Bewegungen mit ein.
Zu der Spur, welche Nuseas Boot in den Styx zeichnet, gesellt sich nun auch die unsere. Achtsam schauen wir uns um. Die Gefahr, die von dem stillen Wasser, das an unserem Boot leckt, ausgeht, scheint uns erst jetzt bewusst geworden zu sein. Umhänge werden über die Köpfe geworfen und einige kauern sich wie verängstigte Kinder zusammen. Gekrümmte, verhüllte Gestalten rudern schweigend auf dem Styx, der Kunstsammlung entgegen. Nur ab und an hört man ein erschrockenes Stöhnen und Zischen, wenn beim Eintauchen der Ruderblätter etwas Wasser aufspritzt.
In regelmäßigen Abständen schaue ich mich um. Zügig nähern wir uns dem Ziel. Immer deutlicher sind die Konturen des Bauwerks zu erkennen. Doch das Leuchten geht nicht vom Gebäude selbst aus. Wie ein Berg steht es inmitten eines Lavasees, der von dem Styx umspült wird. Rotes, flüssiges Gestein steigt aus der Tiefe empor. An den zerklüfteten Rändern des Sees, wo die Lava auf das schwarze Wasser trifft, steigen Dampfschwaden empor. Das Gebäude ist umgeben von einer weiten Fläche ausgehärteter Lava. Zielsicher steuert Nusea ihr kleines Boot auf eine Stelle zu, die weniger aktiv zu sein scheint. Hier ist das Gestein erkaltet und fest. Sie winkt uns heran. „Wir dürfen keine Zeit verlieren. Dillion wartet.“ Geschwind springt sie aus ihrem Boot und bindet es an. Zögerlich klettere auch ich auf den Felsen. Es dauert ein wenig, bis alle das schwankende Boot verlassen haben und auf dem trügerischen Untergrund stehen. Hie und da tun sich kleine Risse auf und flüssiges Gestein tritt brodelnd an die Oberfläche.
Layras Augen stehen weit offen. Nichts als Angst starrt heraus. Der Fluss, die Lava, das Gebäude, sogar vor sich selbst scheint sie sich zu fürchten. Sie begutachtet ihre Rüstung unter den Gewändern und als sie den elegant geschwungenen Stirnreif ertastet, reißt sie ihn sich erschrocken vom Kopf. Finnvarra kauert unterdessen in einiger Entfernung auf dem Boden, uns den Rücken zugewendet. Nur Moraven lässt er an sich herantreten, der immer wieder beruhigend auf den Greifen einredet. Der Fürst versucht ihn und die Halb-Elfe davon zu überzeugen uns zu folgen.
Nachdenklich zerreibt Eskel etwas Asche zwischen seinen Fingern und schaut in die Ferne. Ich folge seinem Blick. Dort steht jemand! Zwischen aufsteigenden Dampfschwaden erhasche ich den Blick auf eine Person mit Speer und Rundschild. Verloren steht sie auf einem Felsen, davor kriecht ein zähfließender Lavastrom dahin. Wir nähern uns und erkennen, dass es sich um eine weibliche Gestalt handelt. Eine Wächterin? Doch was bewacht sie? Einen Eingang können wir nicht erspähen. Tatsächlich scheint die Galerie über gar keinen Eingang zu verfügen. Moraven hebt die Hand zum Gruß. Zur Antwort rammt die Frau das stumpfe Ende ihres Speeres zweimal kräftig in den Boden. Sera macht einen Schritt nach vorne und spricht sie mit infernalischem Klacken an. Dabei blickt sie leicht an der Wächterin vorbei, denn sie ist zu weit entfernt, um diese sehen zu können. Plötzlich erhebt sich ein Dröhnen in meinem Kopf. Neben mir zucken Grunda und Magni zusammen. Layra weicht verunsichert zurück und Finnvarra versteckt sich verängstigt hinter seinen Flügeln. Alle können es hören. Langsam ebbt das Dröhnen ab, doch mit jeder weiteren Frage Seras, sie versucht es in mehr Sprachen, als ich hätte aufzählen können, schwillt es von Neuem an. „Was sagt sie?“, frage ich an Sera gewandt. Moraven schüttelt den Kopf. „Das ist keine Sprache.“ Immer wieder stampft die Frau mit dem Speer auf den Boden und dreht sich kurz um, wendet sich von uns ab. Nusea tritt unsicher von einem Bein auf das andere. „Was passiert hier? Was will sie von uns?“ Sie will uns etwas sagen. Doch was?“ Das vermag niemand von uns zu sagen. Will sie uns zur Umkehr bewegen? Oder sollen wir zu ihr übersetzten? Als ich einige Schritte auf sie zumache wird das Dröhnen lauter, immer lauter, bis ich schließlich gezwungen bin innezuhalten. Grunda kniet nieder, umklammert ihr heiliges Symbol und bewegt leise ihre Lippen. Wieder stampft die Wächterin auf und dreht sich zur Galerie um, wendet sich von uns ab, blickt zurück. Einer inneren Eingebung folgend tue ich es ihr gleich. Ich drehe mich um und blicke zurück. Das Dröhnen erstirbt. Vor mir ein Torbogen aus dunklem Gestein.
Die Wächterin steht reglos auf ihrem Felsen als ich mich noch einmal umdrehe, um ihr mit einer Geste für ihre Hilfe zu danken. Weshalb sie hier steht, um uns den Weg zu weisen? Darauf finden wir keine Antwort. Sollten wir misstrauisch sein? Nun, wir haben den Eingang eingehend untersucht und Alternativen scheint es nicht zu geben. Wieder muss Moraven Überzeugungsarbeit leisten und wieder gelingt es ihm. Layra und Finnvarra folgen in einiger Entfernung, wobei Layra stets Abstand zu ihrem ehemaligen Gefährten hält. Treppenstufen führen hinab und diffuses Licht dringt durch den Nebel, der in der Tiefe hängt und jegliche Sicht versperrt. Wir halten die Luft an und treten durch den mit Ornamenten verzierten Bogen.
2. Die ewige Treppe
Ich setze einen Fuß auf die erste Stufe und drehe mich unwillkürlich zu meinen Gefährten um. Meine Lippen formen Worte und ich höre die mir unbekannte Stimme eines Mannes Stimme aus mir sprechen.
- Eine Stimme spricht aus Mareen:
- Oh, ihr Herrscher der Unterwelt, gönnet mir, Wahres zu reden, und höret gnädig meine Bitten an! Nicht kam ich herab, von Neugier getrieben, die Höllen zu beschauen, nicht um den dreiköpfigen Hund zu fesseln; ach nein, um der Liebe willen nah ich mich euch. Vom Biss des tückischen Schicksals vergiftet, sank sie in der Jugend Blüte dahin, nur wenige Stunden war sie meines Reiches Stolz und Freude. Sehet, ich wollte es tragen, das unermessliche Leid; lange hab‘ ich gerungen. Aber die Liebe zerbricht mir das Herz, ich kann nicht ohne sie sein. Darum fleh ich zu euch, furchtbare, heilige Götter des Todes! bei diesen grauenvollen Orten, bei der schweigenden Öde eurer Gefilde: Gebt sie mir wieder; lasst sie frei, und schenket ihr das allzu früh verblühte Leben von neuem! Aber kann es nicht sein, o so nehmet auch mich unter die Verlorenen auf, nimmer kehr ich ohne sie zurück.
Endlich erlange ich die Kontrolle über mich zurück und auch die Stimme ist wieder die Meine. Grunda beäugt mich misstrauisch, fast schon feindselig und nachdenklich merkt Sera an. „Denkt daran, was ich euch über die Sahkil und im Speziellen über die Pakalchi sagte. Nichts bereitet ihnen größeres Vergnügen als Freunde und Liebende gegeneinander auszuspielen.“ Wessen Stimme war es, die soeben aus mir sprach? Ich habe einen Verdacht, doch Nusea verneint. „Die Stimme meines Geliebten? Nein, es war nicht Dillion. Seine Stimme, sie ist – sie war – so viel wärmer. Die Erinnerungen verblassen. Ich kann mich kaum noch an sie erinnern.“ Wir drehen die Worte hin und her. Was könnten sie bedeuten? Ist es eine Warnung? Sie liegen mir noch immer auf der Zunge, als hätte ich sie hunderte Male rezitiert. Ein Liebender bittet die Herrscher der Unterwelt, die Götter des Todes ihm seine jung verstorbene Geliebte zurückzugeben. Doch wer hat gesprochen und von wem ist hier die Rede?
Der Schreck steckt mir noch immer in den Knochen, als ich mich ein weiteres Mal unter dem Torbogen hindurch wage. Ich betrete die erste Stufe mit klopfendem Herzen. Diesmal geschieht nichts. Nach einigen vorsichtigen Schritten fällt die Anspannung etwas ab und ich folge meinen Freunden die Stufen hinab. Die Luft ist kühl, kein Luftzug ist zu spüren. Es ist mir nicht möglich alle meine Gefährten zu sehen. An der Spitze des Zuges lässt sich Grundas leuchtender Umhang durch die Nebelschwaden erahnen, einige Meter hinter mir folgt Finnvarra als großer, dunkler Schatten. Stufen und Wände bestehen aus spiegelglatt poliertem, tiefschwarzem Stein. Das Licht scheint davon aufgesaugt zu werden. Zu unserer Rechten befindet sich gar keine Wand. Die Stufen enden jäh und der Nebel versperrt jegliche Sicht. Auch über uns erblicke ich keine Decke, nur undurchdringlichen Dunst. Gedankenverloren krame ich in meinen Taschen und schneide mich fast an dem Metallsplitter, den ich nach dem fürchterlichen Sturm in der endlosen Wüste des Avernus aus meinem Schild zog. Ich lasse ihn in die Tiefe fallen und lausche. Nichts, kein Aufprall. Wie tief es wohl gehen mag? Ich halte mich dicht an der Wand, immer bedacht einen möglichst großen Abgrund zwischen meine Füße und die Kante zu bringen. Plötzlich macht die Treppe einen Knick. In einem neunzig Grad Winkel biegt sie nach rechts ab. Es vergeht etwas Zeit, bis wir eine identische Stelle erreichen. Nun bewegen wir uns in entgegengesetzter Richtung, aber weiterhin hinab. Wir befinden uns in seinem Schacht, an dessen Wänden uns die Treppe in die Tiefe führt.
Wir setzen unsere Prozession fort, doch plötzlich stoße ich fast mit Eskel zusammen, der ohne Vorwarnung stehen bleibt. Er hat Grunda bei der Schulter gepackt und deutet hinab. „Eine Pfütze! Dort unten, seht ihr es?“ Ich kneife meine Augen zusammen. Eskel zeigt auf die Stelle, an welcher die Treppe erneut nach rechts abknickt. Auf dem Absatz befindet sich tatsächlich ein Fleck, mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Ich meinte stets besonders gut sehen zu können, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen, doch seit der Kyton seine Operationen an unserem Freund vorgenommen hat, bewegt Eskel sich sicher durch absolute Finsternis. Ich ziehe die Luft ein. Er mag gute Augen haben, doch meine Nase kann Dinge sehen, die von jedem Auge verborgen bleiben. „Blut“, zische ich. Während meine Freunde stehen bleiben, mache ich einige Schritte auf die Lache zu und schnüffle. Es ist kein frisches Blut, bestimmt einige Tage alt, doch vielleicht kann ich noch herausfinden, von welchem Lebewesen es stammt. Aus der Nähe erkenne ich in großem Umkreis Blutspritzer an den Wänden. Als wäre hier etwas geplatzt. Auf den Stufen, die weiter nach unten führen, ist ebenfalls Blut zu sehen. Das verletzte Wesen ist die Treppe weiter hinab gegangen. Oder etwas ist durch die Blutlache hindurch und hat Spuren hinterlassen. Oder beides. Ich beuge mich hinunter und ein bekannter Geruch steigt mir in die Nase. Das Blut eines Humanoiden. „Mareen!“, Eskels erstaunte Stimme schallt zu mir hinab, „Deine Finger!“ Erschrocken stelle ich fest, dass die Nägel meiner Klauen um gut drei Zentimeter gewachsen sind. Was geht hier vor? Ich verwandle mich in eine Menschenfrau zurück. Zwar sind meine Nägel deutlich kürzer, aber doch sind sie ungewöhnlich lang, als hätte ich sie über Monate nicht geschnitten. „Was ist mit ihren Haaren?“ Magni ist verwundert. Meine Haare? Auch die sind ungewöhnlich lang, bestimmt eine große handbreit länger. Verdutzt begutachte ich die plötzlichen Veränderungen an meinem Körper. Ein Gedanke fährt mir durch den Kopf. „Ich altere!“ Hastig, immer zwei oder drei Stufen auf einmal nehmend, eile ich wieder zurück zu meinen Freunden. Aus dem Augenwinkel meine ich eine Bewegung im Nebel unter uns wahrzunehmen, doch als ich erneut hinblicke kann ich nichts erkennen. Oben angekommen schaue ich ständig nach meinen Haaren, während ich angestrengt lausche. Doch weder höre ich etwas, noch scheinen meine Haare in Windeseile weiterzuwachsen. Trotzdem begutachte ich erschrocken meine blonde Mähne. Unter normalen Umständen bräuchte es ein Jahr, bis ich so aussehe. So viel Zeit kann in den wenigen Sekunden unmöglich vergangen sein!
Während ich den anderen aufgeregt meine Vermutung mitteile, krame ich in meinem Rucksack, bis ich gefunden habe was ich suche. „Seht her!“ Ich rolle den Apfel die Stufen hinab. Die Frucht verschrumpelt und bleibt verfault in der Blutlache liegen. Es ist eingetreten, was ich vorausgesehen habe und doch bin ich völlig verblüfft. Was nun? Keiner von uns will den Weg fortzusetzen und binnen wenigen Minuten als Greis dahingerafft werden. „Würde er mich noch lieben?“ Höre ich Nusea zu sich selbst flüstern. Grunda rollt demonstrativ mit den Augen. Sie hat die herzzerreißende Geschichte der jungen Frau stets belächelt, verkneift sich diesmal aber einen Kommentar. Wir beratschlagen uns. Was hat es mit dem Blut auf sich? „Wenn –“, beginnt Eskel zögerlich, „eine Frau diese Treppe hinunter geht.“ Gespannt sehen wir in das ernste Gesicht des Alchemisten. „Und wenn diese Frau ein Kind in sich trägt, – dann müsste auch dieses Kind älter werden. Und wenn das Kind auch größer wird, dann –“ Er lässt diese unausgesprochene Vermutung im Raum stehen. Mir wird übel und ich stütze mich an der Wand ab. „Oder dort wurde einfach jemanden abgestochen“, entgegnet Moraven. Wieso das Unwahrscheinliche dem Offensichtlichen vorziehen? Viel entscheidender ist doch: Wie geht es jetzt weiter?“ „Wir sollten umdrehen!“, meint Magni und sofort protestiere ich laut. Das kommt nicht in Frage! „Wer sagt denn, dass sich diese Galerie dort unten befindet und nicht in anderer Richtung?“ Demonstrativ reckt er seinen Finger in die Höhe. „Weil keine Treppen nach oben geführt haben“, entgegne ich genervt. „Wie du siehst führen nun aber Treppen nach oben.“ Er deutet auf die Stufen, welche wir soeben hinabgestiegen sind. Ich bin wütend, was soll dieser Vorschlag? Wir können doch jetzt nicht aufgeben, so kurz vor dem Ziel. Nusea denkt über die Worte des Zwergen nach und scheint ihnen etwas abgewinnen zu können. „Umdrehen war schon einmal eine gute Option. Es hat uns alle gerettet.“ Magni lässt meine Vorwürfe nicht im Raum stehen und schnaubt mich an. „Genau das meine ich! Dieser Ort ist nicht Narlgaard. Wir sind in der Hölle. Hier laufen die Dinge anders, hast du das etwa schon vergessen?“ Einen Moment funkle ich ihn wütend an, doch muss dann eingestehen, dass er Recht hat. Das klingt gar nicht so abwegig. Zumindest ist es einen Versuch wert.
Also machen wir kehrt und steigen herauf, was wir soeben hinabgestiegen sind. Layra lässt sich an der Hand Moravens führen, Finnvarra jedoch kauert sich auf der Treppe zusammen und macht Schritt vor oder zurück. Erst als wir ihn mit etwas Fleisch ködern, trottet er uns hinterher. Unterdessen ist Eskel bereits einige Meter hinaufgestiegen und eine Biegung voraus. Dort hat er eine verblüffende Entdeckung gemacht. Die zuvor glatte Wand wird rauer, je weiter er den Stufen nach oben folgt. Eine leichte Maserung durchzieht die Wand, bis schließlich fein ausgearbeitete Ornamente zu sehen sind. An einer Stelle ist eine Kante im schwarzen Stein erkennbar und jenseits dieser ist die Wand wieder spiegelglatt. Er entzündet seine Öllampe, um das Relief genauer betrachten zu können. Genau in diesem Moment sehen wir zwei Lichtpunkte im Nebel aufleuchten. Einen, dort wo wir unseren Freund vermuten, den anderen unterhalb, wo ich eine Bewegung im Nebel ausgemacht habe. „Ich habe doch gesagt, dort unten ist jemand“, zische ich. Eskel schwenkt seine Laterne in den Nebel. Der Unbekannte unter uns schwenkt in just in diesem Augenblick ebenfalls seine Laterne. Wir können niemanden sehen, zu dicht ist der Nebel, doch der Lichtschein ist unverkennbar. „Habe ich es doch geahnt!“, ruft Magni freudig aus. „Da ist Eskel und dort – ist er auch! Als du sagtest du hättest jemanden gesehen“, fährt er an mich gewandt fort, „da hast du uns gesehen.“ Das will nicht in meinen Kopf. Dort unten befinden sich also Abbilder, Doppelgänger oder Spiegelbilder von uns?
Eskel macht uns auf die veränderte Maserung des Gesteins aufmerksam. Vielleicht hat das etwas zu bedeuten. Grunda geht einige Schritte die Stufen hinauf und fährt mit ihren Fingern an der glatten Wand entlang. „Wenn ich jetzt umkehre, dann müsste ich –“ Sie dreht sich um und steigt wieder einige Stufen hinab. Ihre blonden Harre beginnen vor unseren Augen in die Länge zu sprießen. Sie bleibt stehen und sofort stoppt das Wachstum. Fluchend zückt sie einen Dolch und stutzt sich die Haare, bis diese wieder kurz sind wie eh und je. Noch nie habe ich sie mit langen Haaren gesehen und der behelfsmäßige Schnitt lässt sie etwas wilder wirken. Wenn wir nicht schlagartig einige Lebensjahre einbüßen wollen, können wir nun also nicht mehr zurück, nicht mehr hinab, sondern nur noch hinauf. Magni übernimmt die Führung. Sollte er ein Jahr oder zwei verlieren, so ist das für den Zwergen deutlich besser zu verkraften. Als wir um die nächste Biegung kommen, stoßen wir erneut auf Blut. Eine Spur zieht sich die Treppe hinauf und mündet in einer großen Blutlache auf dem nächsten Absatz. Der verfaulte Apfel liegt darin. Die identische Lache, vor und hinter uns. Wie kann das sein? Wir machen einen großen Schritt darüber und steigen weiter hinauf. Ich muss die Biegungen nicht zählen, um zu bemerken, dass wir längst den Ausgang wieder hätten erreichen müssen. Wir sind gefangen auf dieser ewigen Treppe und bevor wir ihr Ende erreichen sind wir alt und krumm!
Obwohl wir wissen was uns erwarten wird, folgen wir weiter der Treppe hinauf, Biegung um Biegung. Wieder und wieder an der Blutlache vorbei. Es nimmt kein Ende. Schließlich setzt sich Grunda verdrossen auf die Stufen und bleibt dort schwer atmend sitzen. Niemand ermuntert sie weiter zu gehen, wir alle brauchen eine Pause. Das hat keinen Zweck, diese Treppe ist endlos. Doch Umkehren können wir nun auch nicht mehr, denn mit jedem Schritt altern unsere Körper um Wochen oder gar Monate. Verfluchte Hölle! Verfluchte Kunstgalerie! Verfluchte Teufel, Kytonen und Sahkil! Ich hole die Frucht hervor, welche ich in unserer luxuriösen Herberge in Dis eingesteckt habe. Das blutige Fruchtfleisch schmeckt köstlich. Das erste Mal seit seinem Sturz in den Styx nähert sich Finnvarra schüchtern. Ich strecke ihm die Hälfte meiner Mahlzeit entgegen und sofort schnappt er zu. Doch als ich ihm durchs Gefieder streichen will, zieht er sich zurück. Auch seine Krallen sind mittlerweile ungewöhnlich lang und jeder Schritt wird begleitet von deren Kratzen über Stein.
„Was machst du dort Grunda?“, ruft Moraven erschrocken, „Mach keinen Unsinn!“ Die Paladina beugt sich weit über den Abgrund. Leise spricht sie zu sich selbst. „Dort unten ist es, das Licht. Dort sind wir.“, und dann lauter, an Eskel gewandt „Leuchte mal hinunter.“ Als Eskel den Lichtschein seiner Lampe in den Abgrund richtet, scheint ein zweiter Strahl aus der Tiefe zu uns hinauf. „Sehrt ihr das?“, fragt Grunda aufgeregt, „Wie ein auf dem Kopf stehendes Spiegelbild. Das kann nur eines bedeuten.“ Sie schnappt sich ein Seil, drückt es Eskel, Magni und mir in die Hände und beginnt sich abzuseilen. Wir wissen nicht was sie vor hat, doch bleibt uns auch kaum Zeit darüber nachzudenken. Auf den glatten Stufen ist es nicht leicht einen sicheren Halt zu finden und so müssen wir uns weit nach hinten lehnen. Auf den glatten Stufen ist es nicht leicht einen sicheren Halt zu finden. Plötzlich fehlt jedes Gegengewicht. Ich stolpere rückwärts, pralle gegen Eskel und gemeinsam gehen wir zu Boden. „Grunda!“ Moraven springt nach vorne. Weshalb hat sie losgelassen? Dann hören wir sie lachen, ein heiteres, lautes Lachen, direkt unter uns. „Ich hab’s gewusst!“, triumphiert sie. Wir spähen über die Kante und Grunda grinst zu uns hinauf. Sie sitzt auf der Unterseite der Treppe, mit dem Kopf nach unten, ungesichert, als würde sie kopfüber schweben. Sie streckt ihre Hand aus und lässt ein angebissenes Stück Brot fallen. Es fällt nach oben, uns entgegen und verschwindet im Nebel. Nun verstehe ich gar nichts mehr, muss aber von Grundas Heiterkeit angesteckt ebenfalls grinsen. Wagemutig klettere ich ebenfalls hinüber und nach wenigen Augenblicken stehe ich auf der anderen Seite der Treppe. Im ersten Moment habe ich weiche Knie und es fällt mir schwer mich zu orientieren. Aber meine Füße sind fest im Boden verankert. Die Kraft, welches mein Gewicht eben noch nach unten zog, drückt mich nun nach oben. Wobei sie mich eigentlich auch jetzt noch nach unten zieht, nur dass unten eben oben ist. Hier spielt alles verrückt, grundlegende Wahrheiten werden auf den Kopf gestellt. Was ist dies für ein Ort?
Magni muss erst seine Rüstung ablegen, bevor er es wagt auf die andere Seite zu klettern. Noch länger dauert es Layra zu überzeugen, doch auch sie lässt sich schließlich von uns abseilen. Aber was ist mit Finnvarra? Er fliegt im Schacht auf und ab, von rechts nach links, und blickt uns mit weit aufgerissenen Augen an. Wir wollen schon aufgeben, als er der Treppe nah genug kommt und die unerklärliche Kraft ihn erfasst. Krachend stürzt er, den Kopf voran, auf die Stufen, wälzt sich erschrocken auf die Seite und kommt zum Stehen. Mit viel Glück hat er, außer ein paar Schrammen, keine größeren Verletzungen davongetragen.
Soeben war es uns nicht möglich die Treppe hinabzusteigen ohne als Greise zu enden. Wollen wir nun in diese Richtung einschlagen, so müssen wir abermals hinaufsteigen. Tatsächlich scheinen hier dieselben Gesetze zu gelten. Mit jeder Stufe nach unten altern wir, doch hinauf kommen wir unbeschadet. Somit setzen wir unsere Reise in entgegengesetzte Richtung, die Treppe hinauf, fort. Schon nach wenigen Minuten wird das diffuse Leuchten immer heller, bis die Treppe endet und wir aus dem Nebel treten. Der Schacht unter uns wird zu einer von silbrigem Licht erleuchteten Halle. Was eben noch Wand war ist nun der Fußboden, auf dem wir laufen. An der Stirnseite hängt die einzige Lichtquelle, ein gigantischer Kronleuchter, dessen Umfang dem des Schachts entspricht. Die hohen Wände sind lückenlos mit Porträts verschiedenster Kreaturen behangen. Es sind hunderte, nein tausende Abbildungen und die allermeisten Darstellungen sind uns fremd. Nur einige wenige der Wesen meine ich wiederzuerkennen. Ich entdecke das Porträt eines Trolls und die drachenähnlicher Kreaturen. Fasziniert von den Bildern wandern wir die Halle entlang uns begutachten die bizarren Darstellungen. Ob es all diese Kreaturen irgendwo in den Weiten des Multiversums tatsächlich gibt? Ich befürchte fast, das dem so ist. Gerade betrachte ich interessiert die Darstellung eines Humanoiden mit Hundekopf, als Eskel uns aufgeregt zu sich ruft. In seiner Stimme schwingt Beunruhigung mit. Er deutet auf ein Bild, was knapp unter der Decke hängt und als mein Blick darauf fällt, stockt mir der Atem. Das bin ich! Dort ist ein Bild von mir, in menschlicher Gestalt. Wie kann das sein? Woher kennen die Kunstsammlerinnen mich? Und wenn sie ein Bild von mir haben, dann werden sich vermutlich auch die Bilder meiner Freunde hier finden. Nach wenigen Minuten bestätigt sich die Vermutung. Magni entdeckt sein eigenes Porträt, das des Dunkelzwergen, und ist davon wenig erfreut. Wenn sie Bilder von uns in ihrer Galerie haben, werden sie unser Kommen erwarten.
Zuletzt von Jakob am Mo Jan 07, 2019 9:39 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet