Interludium V
"Auf ewig im Chaos"
Dominik als Lucretia Rezbin
Lena als Kesten Garess
Lucas als Akiros Ismort
Lukas als Gustav Svanson
Paul als Mareen
Tobias als Jahlefiz
"Auf ewig im Chaos"
Dominik als Lucretia Rezbin
Lena als Kesten Garess
Lucas als Akiros Ismort
Lukas als Gustav Svanson
Paul als Mareen
Tobias als Jahlefiz
In einem Zeltlager vor den Mauern der Hobgoblin-Festung am späten Vormittag des 19. Sarenith, Gustav und Kesten nähern sich Lucretia, Jahlefiz flattert links über ihrem Haupt, Akiros folgt in geringem Abstand:
Gustav (zu Lucretia): Ihr seid Frau Rezbin, Gemahlin von Loy Rezbin!
Lucretia (erstaunt): Gustav Svanson? Erastil zum Gruße, Eure Eminenz (macht einen Knicks)! Und Oberst Garess! Was führt euch aus Narlgaard in die Tiefen dieses Waldes?
Kesten (grimmig): Leider nichts Gutes. Wir haben ein dringendes Anliegen. Hier, vor eben dieser Burg, die Ihr mit Euren Zelten belagert! Kann das ein Zufall sein?
Akiros (empört): Jetzt wo Ihr es sagt –
Gustav: Haltet euch doch zurück mit euren Anklagen, Frau Rezbin ist eine Verbündete Riviens.
Akiros: Verzeiht, Fräulein, er hat Recht, keineswegs macht Ihr einen verwegenen Eindruck!
Gustav: Was hat es mit dieser Kreatur auf sich (deutet auf Jahlefiz) – ein Feengeist?
Jahlefiz: Jaja, ganz richtig, man nennt mich Jahlefiz.
Gustav (skeptisch): So?
Lucretia: Ein alter Freund der Familie!
Kesten: Und wo ist Euer Gemahl? Reist Ihr allein?
Jahlefiz (zu Lucretia): Allein? Ist er denn blind?
Lucretia: Keineswegs, seht euch um, nur die Fähigsten unserer Männer begleiten mich. Wir erkunden die umliegenden Wälder.
Gustav: Ihr habt also bereits gesiedelt?
Lucretia: Nicht einmal zwei Tage von hier, ein schöner Ort. Die Herren und Damen von Riva empfahlen ihn uns. Sogar erste Hütten stehen bereits.
Kesten: Und weshalb ist nun diese Burg von Eurem Interesse? Gerade jetzt?
Lucretia: Wir erreichten sie bereits gestern, eine Schlacht muss erst vor kurzen hier getobt haben. Wir fanden erschlagene Hobgoblins, sogar einen Troll.
Akiros: Die Herren von Riva erschlugen sie alle, Mareen und ihre Söldner begleiteten sie. Gut zwei Wochen sind seither vergangen. Mareen kehrte zurück, samt Gefolge. Von den Rivas fehlt seither jede Spur. Ein Zwerg begleitete sie.
Lucretia: Ihr meint, ein Zwerg hat sie ermeuchelt?
Kesten: Er stammt aus den Goluschkinbergen. Ein Anhänger des Torags und längst im Vertrauen des hohen Rats!
Jahlefiz: Ha – des Torags! Dazu ein Geweihter des Erastils und ein toter Paladin des Abadars! (spöttisch) Iomedae steh‘ Euch bei!
Gustav (ernst): Treibt ruhig Eure Späße mit mir, Erstweltler – die Toten verschont ihr aber gefälligst mit Eurem Schabernack!
Mareen kommt hinzu und tritt neben Gustav.
Mareen: Auch den Toten steht der ein oder andere Streich, Svanson – nun lasst doch den Schmetterling in Ruhe.
Jahlefiz: Schmetter-?!
Kesten: Mareen! Konntest Du etwas entdecken?
Mareen: Nichts – keine Spuren führen weg vom Fried. Faquarl, Ava, Eskel, Karosh und der Zwerg, sie müssen noch dort sein (zeigt auf die Burg).
Lucretia (überrascht): Ihr seid Mareen?
Mareen: Wie es scheint.
Lucretia: Ihr erschlugt die Hobgoblins? Ich vermag es nicht zu glauben!
Mareen: Zweifelt Ihr?
Lucretia: Nicht an Eurem Schwert, an Euren Fängen.
Mareen weicht erschrocken zurück.
Jahlefiz: Zerfleischt waren die Goblins! Wie von wilden Tieren!
Kesten: Von wilden Tieren?
Jahlefiz: Gewiss, kräftig genug, den festen Lederwams zu zerbeißen! Wie konn-
Lucretia: Bestimmt kamen des Nachts die Wölfe.
Jahlefiz: Bitte?
Lucretia: Ein ganzes Rudel vielleicht (wirft Mareen einen frechen Blick zu). Kein schöner Anblick, wir verbrannten sie alle. Keine Spur mehr von diesen Wilden (hält den Blick zu Mareen aufrecht).
Gustav: Mareen sprach von einem Gewölbe unter der Festung, das sie aufsuchen wollten – konntet ihr das ausmachen, Frau Rezbin?
Mareen: Sie wollten sehen, was sich dort verbirgt und anschließend den Rückweg antreten.
Lucretia (den Blick noch immer auf Mareen): Zumindest wurden Sie nicht Opfer jener wilden Tiere. Auch wir fanden den Abgang untertage – meine Männer entdeckten dort Wesen, wie sie in Golarion üblich nicht vorkommen!
Gustav und Akiros (zugleich): Bei Erastil!
Kesten: Was habt ihr gesehen?
Jahlefiz: Proteaner.
Kesten: Proteaner?
Lucretia: Proteaner.
Gustav: Tatsächlich?
Jahlefiz: Wir stießen auf eine Horde Leerwürmer!
Kesten: Leerwürmer?
Gustav: Bewohner des Limbus. Das Ende jeder Ordnung. Kreaturen des Chaos.
Akiros: Des Limbus? Der Raum zwischen den äußeren Sphären? Was hat diese Burg damit zu tun?
Kesten: Was sind das für Wesen?
Akiros: Man sagt, bereits ihre Berührung, treibt Sterbliche in den Wahnsinn.
Gustav: So sagt man!
Mareen (mit der Hand am Schwert): Das soll ihnen erstmal gelingen!
Kesten: Also gehen wir dort runter?
Mareen: Habt Ihr einen besseren Vorschlag, Garess?
Kesten: Auch ich wüsste gern, was diese Wesen hier zu suchen haben (nickt Akiros zu).
Lucretia (schaut hinauf zum Burgfried): Darunter wird sich wohl kein Weinkeller befinden.
Akiros: Gewiss nicht. Aber bei Erastil, wir werden die Herren und Ava von Riva dort unten finden!
Kesten: Dann sollten wir uns auf den Weg machen – zwei Wochen sind eine lange Zeit.
Jahlefiz: Ihr glaubt doch nicht, dass Eure Freunde noch leben?
Lucretia (wirft ihm einen bösen Blick zu): Ich werde euch begleiten.
Akiros: Ihr? Auf die Gefahr hin, einem Proteaner zum Opfer zu fallen?
Lucretia: Ha, da spricht Erastil aus Euch, nicht wahr? Wie war gleich der Name?
Akiros: Ismort. Akiros Ismort ist mein Name. Und ich möchte euch weder in Gefahr, noch im Wege wissen.
Jahlefiz: Ha, dass ich nicht lache!
Lucretia: Sorgt euch lieber um euer eigenes Fell, Akiros – ihr werdet dankbar sein, mich an Eurer Seite zu haben!
Gustav: Könnt ihr Kämpfen?
Lucretia: Vielleicht sogar mehr als das. Und ich kenne Proteaner – zumindest besser, als jeder von Euch, wie ich vermute!
Kesten (nickt): Das stimmt wohl. Wegen mir kann sie uns gerne begleiten.
Mareen (frech lächelnd): Vielleicht kann Akiros ja sogar von Euch lernen.
Akiros: Sprecht ihr nur wieder und verkriecht euch dann hinter Eurem Schild, Mareen!
Gustav: Solange dieser Harlekin keine Anstalten macht uns ebenso –
Jahlefiz: Ich kann mir schöneres vorstellen, Väterchen – doch lasse ich Lucretia gewiss nicht in allein in Eurer Obhut! Dort unten wurde eine Menge Blut vergossen.
Akiros: Dann lasst uns schnell aufbrechen, ehe dieser Glühwurm noch Recht behält!
Gustav: Erastil stehe uns bei.
Mareen: Auf, auf!
Mareen und Akiros laufen in den Burgfried hinein, Kesten direkt hinter ihnen. Gustav, Lucretia und Jahlefiz folgen in einigem Abstand.